Wer ein Angebot für eine Corona-Impfung erhalten hat und annehmen möchte, aber so beeinträchtigt ist, dass der Weg zum Impfzentrum nicht machbar ist, kann bald auf ein neues Angebot des Landratsamts zurückgreifen: "Im Lauf der zweiten Märzwoche soll ein Hausbesuchsdienst starten", erklärt Behördensprecherin Marlis Peischer. Organisiert wird das Projekt "Impfen für immobile Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Pandemiebekämpfung" durch den ärztlichen Koordinator Jörg Lohse und das Landratsamt.
Nach entsprechender Planung kommt ein Team des Impfzentrums zu dem Pflegepatienten nach Hause und setzt dort die Spritze. "Damit das alles zügig vonstatten geht, müssen einige Dinge bereits im Vorfeld geklärt sein", so Peischer. So müssten die Impfaufklärung und die Einverständniserklärung bereits erfolgt sein, bei und nach der Impfung sollte auch eine vertraute Person anwesend sein, da diese Menschen oft hilflos seien.
Die Anmeldung läuft über den Hausarzt und kann ab sofort - und darum wird gebeten - zeitnah erfolgen, um die Betroffenen zu schützen, bevor die Infektionszahlen ansteigen. Wer allerdings - auch mit Hilfe - das Haus verlassen kann, muss zunächst weiterhin in eines der Impfzentren kommen, da die Kapazitäten für die Hausbesuche knapp seien. Man könne aber im Impfzentrum nachfragen, ob es im jeweiligen Wohnort Unterstützung durch Ehrenamtliche gebe, sagt Schmid. Zudem werde erwartet, dass in den kommenden Monaten auch niedergelassene Ärzte impfen können.
Wer sich oder einen Angehörigen für einen Impf-Hausbesuch anmelden möchte, soll sich an seinen Hausarzt wenden. Von dort wird die Anmeldung an das Landratsamt weitergeleitet. Fragen können per E-Mail an die zuständige Task Force ( hausimpfung@lra-toelz.de) oder an den ärztlichen Koordinator ( dr-lohse@web.de) gerichtet werden.
Derweil zählte der Landkreis am Freitag 60 Personen, die nachweislich mit dem Coronavirus infiziert sind, darunter elf mit der britischen Variante. 123 Personen sind zudem aktuell als Kontaktpersonen in Quarantäne. Die meisten Infizierten zählen Geretsried mit 17 und Bad Tölz mit acht. Einen größeren Ausbruch gibt es zudem in Königsdorf, wo inzwischen sieben Personen positiv getestet wurden. Zehn der 60 Infizierten müssen im Krankenhaus behandelt werden, davon fünf auf der Intensivstation.