Arbeitslosenquote bei 1,9%:Arbeitsmarkt bleibt stabil

Lesezeit: 2 min

Im Vergleich zum Vorjahr meldet die Agentur für Arbeit im Landkreis einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis ist im Dezember verglichen mit dem Vorjahr nur geringfügig gestiegen. Die Agentur für Arbeit zieht für 2022 eine positive Bilanz.

Von Yannik Achternbosch, Bad Tölz-Wolfratshausen

Die Wirtschaftslage ist angespannt, im vergangenen Jahr mussten viele Unternehmen mit großen Unwägbarkeiten kämpfen. Schuld daran sind unter anderem die steigende Inflationsrate und die Energiekrise. Der Arbeitsmarkt im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat diese Entwicklungen allerdings relativ unbeeindruckt verkraftet: Verglichen mit dem Dezember im Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2022 geringfügig auf 1396 gestiegen, wie die Agentur für Arbeit in Rosenheim meldet. Die Arbeitslosenquote liegt demnach bei 1,9 Prozent, wie schon im November 2022 und auch im Dezember 2021.

Im Jahresdurchschnitt 2022 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis bei 2,1 Prozent und ist damit im Vergleich zu den ersten zwei Pandemiejahren wieder deutlich gesunken. 2021 betrug der Jahresdurchschnitt 2,6 Prozent, 2020 sogar 2,8 Prozent.

Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind im Landkreis Menschen zwischen 55 und 65 Jahren, die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe liegt bei 2,6. Am geringsten ist die Quote in der Altersgruppe zwischen 15 und 20 Jahren, dort beträgt sie 1,0 Prozent.

Die Agentur für Arbeit beobachtet in ihrem Zuständigkeitsbereich, der neben dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen auch den Landkreis Miesbach sowie den Landkreis und die Stadt Rosenheim umfasst, insgesamt eine positive Entwicklung: "Die Zunahme war im Dezember seit Beginn der entsprechenden Auswertungen noch nie so gering. Wir nähern uns bei der Arbeitslosigkeit wieder dem Niveau von vor der Corona-Pandemie an", sagt Michael Vontra, der Geschäftsführer des operativen Bereichs der Agentur für Arbeit Rosenheim.

Bei den Betrieben zeige sich außerdem, dass sie in großer Zahl an ihrem angestammten Personal festhielten und es deswegen trotz der hohen Zahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen nicht zu vielen Entlassungen komme. Außerdem fänden Menschen in der Region, die sich arbeitslos melden, meist schnell eine neue Arbeitsstelle. Vontra sieht einen großen Anteil der Arbeitslosigkeit daher als "Fluktuationsarbeitslosigkeit", keine langfristige Erwerbslosigkeit. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der Region hat laut Agentur für Arbeit im Dezember leicht abgenommen. "Die Entwicklung dieser Werte spricht dafür, dass viele Menschen in unserer Region - auch nach einer längeren Arbeitslosigkeit - von der hohen Nachfrage nach Arbeitskräften profitieren", sagt Vontra.

Positiv sieht Vontra auch die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in den lokalen Arbeitsmarkt und die Angebote der Agentur für Arbeit. Sobald die Geflüchteten über einen Zugang zum Arbeitsmarkt verfügen, werden sie durch die Jobcenter betreut und bei der Arbeitssuche unterstützt. Einigen der ukrainischen Geflüchteten konnte die Agentur für Arbeit seit Beginn des Kriegs bereits Arbeitsstellen in der Region vermitteln.

Die Agentur für Arbeit Rosenheim blickt zudem sehr positiv auf den Ausbildungsmarkt der Region, die Zahl der Ausbildungsplätze ist im vergangenen Jahr stabil geblieben. "Im abgeschlossenen Ausbildungsjahr von Oktober 2021 bis September 2022 haben die Unternehmen mit 3830 in etwa so viele Ausbildungsplatzangebote gemeldet wie vor einem Jahr", sagt Agenturleiter Michael Schankweiler. In den Betrieben der Region würden damit weiterhin die "Fachkräfte von Morgen" ausgebildet.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: