150 Menschen in die Von-Seidl-Turnhalle:Regierung aktiviert Asyl-Notfallplan

Beim ersten Notfall-Plan im Juni kamen die Flüchtlinge zunächst im Tölzer Landratsamt an. (Foto: Manfred Neubauer)

Am Montag kommen 150 zusätzliche Asylbewerber nach Bad Tölz, zwei Wochen später 150 weitere nach Geretsried. Landratsamt und Helfer bereiten sich in aller Eile vor.

Von Matthias Köpf, Bad Tölz

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen muss von Montag an kurzfristig 150 zusätzliche Asylbewerber unterbringen. Sie sollen in der Dreifachturnhalle des Tölzer Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums eine vorübergehende Zuflucht finden. Vermutlich zwei Wochen später werden 150 weitere Flüchtlinge ankommen und in der Turnhalle der Mittelschule Geretsried in der Adalbert-Stifter-Straße einquartiert. Das hat das Landratsamt am Freitag mitgeteilt.

Die insgesamt 300 Menschen kommen zur Erstaufnahme und damit unabhängig von den regulären Zuweisungs-Quten in den Landkreis. So hat es die Regierung von Oberbayern verfügt, indem sie für den Landkreis zum zweiten Mal den Asyl-Notfallplan aktiviert hat.

Landratsamt und Rathäuser sind vorbereitet

Diesen Asyl-Notfall ruft die Regierung aus, wenn die bestehenden Erstaufnahme-Zentren überfüllt sind. Dann müssen die Landkreis in aller Eile Quartiere für eine größere Zahl von Flüchtlingen bieten, die nach der Erstaufnahme möglichst innerhalb von sechs Wochen in andere Regionen weiterverteilt werden.

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Den Landkreis trifft die Maßnahme nicht unvorbereitet. Im Landratsamt und in den Rathäusern haben die Verantwortlichen schon seit längerem damit gerechnet. Zuletzt wurde der Plan bereits für den Nachbar-Landkreis Miesbach aktiviert. Beim ersten Notfall-Plan für Bad Tölz-Wolfratshausen im Juni hatte der Kreis den Tölzer Jodquellenhof und die Lenggrieser Contanieranlage als Unterkünfte bereitgestellt. Diese sind aber längst mit anderen Flüchtlingen belegt.

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