Am Wochenende:Welt-Vespa-Treffen in München - was geboten ist

Lesezeit: 3 min

2019 fuhren die Teilnehmer des Vespa Corsos über die Leopoldstraße in Schwabing. (Foto: Sebastian Gabriel)

Das große Rollertreffen "200 Fari Bassi" beim Verkehrszentrum des Deutschen Museums vereint Vespisti aus aller Welt. Es gibt einen Corso durch die Stadt, eine Akrobatik-Show und viele weitere Aktionen.

Von Marlene Block

Wenn sich die Münchner Straßen mit dem Feierabendverkehr füllen, Autos sich Stoßstange an Stoßstange drängen und der Lärm von Hupen und Motoren die Luft füllt, beginnt für die Vespa-Fahrer die Zeit der Freiheit. Mit einem Knattern erwacht der Roller zum Leben. Die Vespa setzt sich in Bewegung, schnurrt mühelos durch den dichten Verkehr, schlängelt sich zwischen den Autos hindurch und entflieht dem hektischen Treiben. Sie summt weiter, durch die engen Gassen der Altstadt, vorbei an Straßencafés, mit ihrem Gelächter und Gläserklirren. Der Roller beschleunigt auf der Leopoldstraße, lässt die Stadt im Rückspiegel kleiner werden.

Dieser Abend auf der Vespa, frei und ungezwungen, ist ein Vorgeschmack auf das bevorstehende Welt-Vespa-Treffen "200 Fari Bassi" in München, wo die Liebe zur Vespa und das Gefühl der Freiheit gefeiert werden. Es ist der Beginn eines Wochenendes, das die Kultur der alten Fahrzeuge in den Mittelpunkt rückt und eine Gemeinschaft von Enthusiasten vereint, die diese Momente der Leichtigkeit und Gelassenheit teilen. Dieses Treffen, "200 Fari Bassi", knüpft an die Tradition früherer Veranstaltungen an, die schon seit den 1990er-Jahren in und um München stattfanden. Bereits 1996, 2001, 2006 und 2010 haben sich Vespa-Begeisterte hier versammelt, um die Liebe zu den kultigen Zweirädern zu feiern.

Die "Fari Bassi", italienisch für "Lampen unten", repräsentiert eine besondere Ära der Vespa-Modelle. Diese ikonischen Roller mit den tiefsitzenden Frontscheinwerfern haben eine treue Anhängerschaft, die auch heute noch lebendig ist. Nun jährt sich das Treffen zum fünften Mal und die Veranstalter haben sich das Ziel gesetzt, eine Fortsetzung dieser Tradition zu gestalten. Die Gemeinschaft der "Vespa-Oldtimer Freunde", die dieses Treffen ins Leben gerufen hat, verfolgt fünf zentrale Ziele. Sie wollen Freunde treffen, Freude bereiten, die Kultur der alten Fahrzeuge verbreiten, Traditionen bewahren und dies alles ohne finanzielles Interesse, allein aus Begeisterung.

Das Treffen erinnert nicht nur an die vergangenen Jahrzehnte, sondern auch an die Tradition der Vorgänger-Clubs, die ebenfalls Veranstaltungen dieser Art durchgeführt haben. Zu Ehren ihres 10-jährigen Bestehens organisierten sie das Treffen der "100 Fari Bassi" in Seefeld, und nun, 2024, sollen 200 Vespas mit Lampen unten in München zusammenkommen.

Das Verkehrszentrum des Deutschen Museums im Herzen der Stadt dient als Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung von 10. bis 12. Mai. Der Freitag und Sonntag richten sich vor allem an die 250 vorab angemeldeten Teilnehmer.

Ein Highlight ist die Vespa-Akrobatikshow

Samstag ist der Tag für alle Vespa-Fans. Da öffnet um 10 Uhr die Händlermeile, auf der Ersatzteile, Zubehör und neue Vespas angeboten werden. Eines der Highlights des Treffens ist die Vespa-Akrobatikshow (Samstag, 11. Mai, 14.30 Uhr) der "Vespa-Oldtimerfreunde München". Auf jahrzehntealten Maschinen präsentieren die Fahrer eine Reihe an Kunststücken, darunter menschliche Pyramiden und einen Sprung durch einen Feuerreifen. Die Show, die von der klassischen Kleidung der Akteure und musikalischer Untermalung aus den Fünfzigern und Sechzigern begleitet wird, setzt die Tradition der Vespa-Akrobatik dieser Jahre fort, die in zahlreichen Clubs in Europa florierte. Sie dauert etwa 40 Minuten und soll von den kleinen Nachwuchs-Scooteristen bis hin zu den erfahrenen Vespisti, jeden ansprechen.

Ein weiteres Ereignis ist der Concours d'Elegance, bei dem die schönsten und am besten erhaltenen Vespas präsentiert und von einer Jury bewertet werden. Sammler und Enthusiasten stellen ihre liebevoll restaurierten Schätze zur Schau, tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und bewundern die Arbeit der anderen. Eine Rollerweihe am Samstagnachmittag findet auf dem Platz vor dem Verkehrsmuseum statt. Pfarrer Friedemann Steck segnet die Vespas, bevor sie sich auf ihren Corso durch die Straßen Münchens begeben. Dann schlängelt sich der "Wespenschwarm" durch die Straßen der Altstadt und bietet sowohl den Teilnehmern als auch den Zuschauern eine bunte Parade aus nostalgischem Charme und lebendiger Tradition. Die Parade startet am Verkehrszentrum des Deutschen Museums und endet an der Bavariastatue.

Bereits eine Woche vor dem Treffen öffnet in Halle I des Verkehrszentrums eine Ausstellung der "Vespa Oldtimer Freunde" München, die Roller der Jahrgänge 1946 bis 1957 sowie Sammler-Raritäten präsentiert. Bei einem Eintrittspreis von acht Euro können Besucher nicht nur diese Ausstellung besuchen, sondern auch die Händlermeile erkunden.

Die Vespa-Kultur hat viele Anekdoten hervorgebracht, von Audrey Hepburns ikonischer Fahrt durch Rom bis zu den unzähligen Geschichten von Vespisti, die die Welt auf ihren Rollern erkundet haben. Das Vespa-Treffen in München feiert diese Tradition und verbindet Enthusiasten in einem Fest, das die Vespa in all ihren Facetten zelebriert.

5. Welt-Vespa-Treffen, Fr.-So., 10.-12. Mai, Deutsches Museum Verkehrszentrum, www.vespafreunde.de

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusBallettausbildung
:Die Tänzerinnen dürfen nicht zu dünn werden

Das Körperbild, nach dem Balletttänzer streben, birgt Gefahren. An der Münchner Ballettakademie will man jetzt gegensteuern: Der BMI wird überwacht und die Körper sollen nicht mehr über die anatomischen Grenzen hinweg gebogen werden.

Von Rita Argauer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: