Echte Zärtlichkeit, so schreibt Valery Tscheplanowa, empfinde Nina nur für die Erde. Diese vom Sowjetleben verhärtete Frau, zentrale Figur ihres autobiografisch inspirierten Romandebüts "Das Pferd im Brunnen", gräbt mit den Fingern im Kompost, schleppt ihre Tomaten-Setzlinge jeden Tag geduldig ins Freie, um sie an die Sonne zu gewöhnen, bindet die Pflanzen mit Strumpfhosenresten an Stangen fest. Zärtlich, kommt einem der Gedanke bei Tscheplanowas Lesung im Literaturhaus, ist auch das Verhältnis dieser außergewöhnlichen Schauspielerin zur Sprache. Wer sich wie die gebürtige Russin mit acht Jahren in einer neuen Sprache beheimaten musste, weiß um die Kostbarkeit der Worte. Kein Schludern ist gestattet.
Valery Tscheplanowa beim Literaturfest München:Die Kostbarkeit der Worte
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Die Berliner Schauspielerin Valery Tscheplanowa erzählt im Literaturhaus, wie es zu ihrem großartigen Romandebüt "Das Pferd im Brunnen" kam.
Von Jutta Czeguhn
Valery Tscheplanowa: "Das Pferd im Brunnen":Glück ist eine Tätigkeit
Gute Schauspieler schreiben nicht automatisch gute Bücher. Bei Valery Tscheplanowa ist die Sache klar: Ihr Debüt "Das Pferd im Brunnen" über vier Generationen russischer Mütter und Töchter ist wunderbar.
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