Konzeptstudie liegt vor:Debatte um Anbau ans Isartor

Probleme mit den Fluchtwegen: das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor. (Foto: Stephan Rumpf)

Dem Valentin-Karlstadt-Musäum fehlen Fluchtwege. Ihre Integration in das Baudenkmal stürzt Planer, Denkmalschützer und Lokalpolitiker ins Dilemma.

Von Julian Raff

Das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor braucht eigentlich schon seit Jahren barrierefreie Zugänge und Fluchtwege, auch wenn sich diese nur schwer ins Baudenkmal integrieren lassen. Ein schwieriges Dilemma, das am besten per Planer-Wettbewerb entschieden werden sollte, auf jeden Fall aber vor die Stadtgestaltungskommission gehöre, findet der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel. Der BA hatte die bislang vorliegende Konzeptstudie bereits vor der Sommerpause abgelehnt. Die dort skizzierten Anbauten an den Flankentürmen für Aufzüge und Wendeltreppen können sich die Lokalpolitiker inzwischen gerade noch vorstellen, da sie vom Tal aus kaum auffallen würden und vom Isartorplatz aus gar nicht.

Klar ablehnend äußert sich das Gremium aber zur ins Gespräch gebrachten großzügigen Aufweitung des Wehrgangs. Der offene, für Freiluft-Ausstellungen und Kulturveranstaltungen genutzte Innenhof des Tors würde damit großteils überbaut, auch wenn "Musäum" und Café so rund 40 Prozent an Fläche hinzugewinnen könnten. Der BA präzisierte seine Stellungnahme vom Juli nach einer Vorberatung mit Architekten und Behördenvertretern. Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes hatten dabei klargestellt, dass die Denkmalfunktion des Tors im Zweifelsfall wichtiger sei als die aktuelle Nutzung. Das Valentin-Musäum müsse demnach notfalls umziehen, falls sich das Problem nicht anders lösen lasse.

Die Lokalpolitiker schlagen demgegenüber einen Kompromiss vor: Die seit 15 Jahren im Südturm untergebrachte Volkssänger-Ausstellung könnte ins Stadtmuseum verlegt werden. Der so gewonnene Raum könnte dann das Café und die Zugangs- und Fluchtwege aufnehmen. Eine geringfügige Verbreiterung des Wehrgangs sei hierfür akzeptabel.

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