Unfall auf Bahnstrecke:S-Bahn rast in eingeklemmten Ast

Der Baumstamm hat die Frontscheibe der S-Bahn fast durchschlagen. (Foto: Bundespolizei/oh)

Ein auf die Gleise ragender schwerer Ast hat kurz vor Ismaning beinahe die Frontscheibe einer S-Bahn durchschlagen. Der Zugführer kam mit einem Schock davon. Die Polizei hat schon einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte.

Von Florian Fuchs

Ein Zug der Linie S 8 ist am Mittwoch gegen 15 Uhr kurz vor Ismaning in einen schweren Ast gerast, der auf Höhe der Frontscheibe in die Strecke ragte. Die Scheibe wurde stark beschädigt, der Fahrer erlitt einen Schock - die etwa 60 Fahrgäste, die sich im Zug befanden, mussten am nächstgelegenen Haltepunkt in Ismaning aussteigen.

Der etwa 2,5 Meter lange und zehn Zentimeter dicke Ast war in ein Geländer neben der Strecke eingeklemmt worden, sodass er über das Gleis ragte. Die Bundespolizei vermutet, dass Kinder sich einen Scherz erlauben wollten und die Gefahr für die mit Tempo 100 fahrende S-Bahn unterschätzt haben. Die Beamten suchten den Umkreis der Unfallstelle an der Frühlingsstraße Ecke Waldstraße unter anderem mit einem Hubschrauber ab und entdeckten dabei einen Fußball mit den Aufschriften "Watte" und "Gruppe" sowie eine dunkelblaue Fleecejacke.

In der Nähe des Tatorts hat die Polizei diesen Fußball und diese Jacke gefunden. (Foto: Bundespolizei/oh)

Die Sachen könnten Kindern gehört haben, die überstürzt flüchteten. Zeugen wenden sich an die Bundespolizei unter der Telefonnummer 089/515550111.

Der Bahnverkehr zum Flughafen war durch den Zwischenfall kaum beeinträchtigt, die Bahnen fuhren im Wechselgleisbetrieb. Wegen einer Stellwerkstörung am Mittwochnachmittag und darauffolgenden nächtlichen Bauarbeiten auf der Stammstrecke kam es aber sogar noch am Donnerstagmorgen im gesamten S-Bahnnetz zu Verzögerungen.

© Süddeutsche.de/dpa/amm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

ExklusivZweite Stammstrecke in München
:S-Bahn-Tunnel wird immer teurer

Die Deutsche Bahn kalkuliert für den Bau des geplanten zweiten S-Bahn-Tunnels in München jetzt mit Kosten von 2,57 Milliarden Euro. Schuld sind demnach "Verzögerungen im Projekt" - unter anderem, weil die Baugenehmigungen für den Tunnel noch nicht vorliegen.

Von Marco Völklein

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: