Ein Zug der Linie S 8 ist am Mittwoch gegen 15 Uhr kurz vor Ismaning in einen schweren Ast gerast, der auf Höhe der Frontscheibe in die Strecke ragte. Die Scheibe wurde stark beschädigt, der Fahrer erlitt einen Schock - die etwa 60 Fahrgäste, die sich im Zug befanden, mussten am nächstgelegenen Haltepunkt in Ismaning aussteigen.
Der etwa 2,5 Meter lange und zehn Zentimeter dicke Ast war in ein Geländer neben der Strecke eingeklemmt worden, sodass er über das Gleis ragte. Die Bundespolizei vermutet, dass Kinder sich einen Scherz erlauben wollten und die Gefahr für die mit Tempo 100 fahrende S-Bahn unterschätzt haben. Die Beamten suchten den Umkreis der Unfallstelle an der Frühlingsstraße Ecke Waldstraße unter anderem mit einem Hubschrauber ab und entdeckten dabei einen Fußball mit den Aufschriften "Watte" und "Gruppe" sowie eine dunkelblaue Fleecejacke.
Die Sachen könnten Kindern gehört haben, die überstürzt flüchteten. Zeugen wenden sich an die Bundespolizei unter der Telefonnummer 089/515550111.
Der Bahnverkehr zum Flughafen war durch den Zwischenfall kaum beeinträchtigt, die Bahnen fuhren im Wechselgleisbetrieb. Wegen einer Stellwerkstörung am Mittwochnachmittag und darauffolgenden nächtlichen Bauarbeiten auf der Stammstrecke kam es aber sogar noch am Donnerstagmorgen im gesamten S-Bahnnetz zu Verzögerungen.