Kloster Reutberg:"Ich mag auch ein Wörtchen mitreden dürfen"

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Schwester Augustina und Schwester Faustina sind die letzten Nonnen im Kloster Reutberg, das geschlossen werden soll. Sie aber wollen bleiben - und geben einen seltenen Einblick in ihr streng abgeschottetes Leben.

Von Klaus Schieder

Das Fenster zwischen dem Speisesaal für Gäste und der Klausur des Klosters ist vergittert. Die Holzstäbe sind weder dunkel noch engmaschig, weshalb die Gesichter von Schwester Faustina und Schwester Augustina dahinter klar zu erkennen sind. Das Gitter sei ein sichtbares Zeichen für die Abtrennung von der Welt, sagt Schwester Faustina. Die 50-Jährige, die 1996 in den Konvent auf dem Reutberg in Sachsenkam (Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen) eintrat, gehört ebenso wie ihre 40 Jahre ältere Mitschwester dem regulativen Dritten Orden des Hl. Franziskus an - einem kontemplativen Orden, der auf Gebet und Betrachtung ausgerichtet ist. Die beiden Franziskanerinnen sind die einzigen Nonnen, die im Konvent übrig geblieben sind. Die Religiosenkongregration im Vatikan und das Erzbischöfliche Ordinariat in München wollen das Kloster deshalb auflösen. Dagegen kämpft die Sachsenkamer Gruppe, die sich aus engagierten Laien zusammensetzt. Sie hat mehr als 7000 Unterschriften für den Erhalt des Konvents gesammelt. Auch die beiden Klosterschwestern wollen auf dem Reutberg bleiben.

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