Jakobsplatz:Vor der Münchner Synagoge: Zwei Männer greifen Polizisten an

Die Münchner Synagoge auf dem Jakobsplatz. (Foto: Catherina Hess)

Ein Verdächtiger rüttelt an der verschlossenen Türe, ein anderer filmt das Gebetshaus. In beiden Fällen ermittelt jetzt der Staatsschutz.

Zwei bislang ungeklärte Vorfälle binnen 20 Minuten vor der Münchner Synagoge Ohel Jakob haben am Dienstag den Staatsschutz der Kriminalpolizei auf den Plan gerufen. In beiden Fällen leisteten die Verdächtigen Widerstand gegen die herbeigeeilten Polizisten - welche Motive die Männer hatten, ist laut Polizei Gegenstand weiterer Ermittlungen.

Gegen 16 Uhr rüttelte ein 37-Jähriger aus München an der verschlossenen Tür der Synagoge. Als Polizisten den Mann kontrollieren wollten, filmte der Verdächtige die Beamten. Er weigerte sich, seine Personalien anzugeben, und versuchte zu türmen. Die Beamten mussten ihm Handschellen anlegen. Nur zwanzig Minuten später fiel dem Sicherheitsdienst am jüdischen Gemeindezentrum ein Mann auf; dieser filmte fortwährend in dessen Richtung. Als Polizisten den 33-Jährigen kontrollierten, schlug der aus Ghana stammende Mann um sich und verletzte dabei zwei Beamte leicht.

Die beiden Männer sind nach Polizeiangaben bisher nicht mit judenfeindlichen Delikten in Erscheinung getreten. Gegen beide wird derzeit unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

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