12. Waldbrand im Kreuzlinger Forst:Großfeuer bringt Schüler in Gefahr

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Zwei Gymnasiastinnen geraten nahe Stockdorf in beißenden, dichten Qualm - 25 Hektar Wald vernichtet

Michael Berzl

Stockdorf - Gymnasiasten aus Stockdorf und Krailling sind am Dienstag auf dem Heimweg von der Schule in eine brandgefährliche Situation geraten. Als die Kinder auf dem sogenannten Hasenweg mit dem Rad unterwegs waren, stand eine große Fläche mitten im Wald in Flammen. Mehr als 200 Feuerwehrleute aus den Landkreisen Starnberg, Fürstenfeldbruck und München waren im Einsatz, um den Brand im Angerklosterholz zu löschen. Zwei Beamte der Kriminalpolizei München machten sich auf die Suche nach möglichen Ursachen. Sie gehen von Brandstiftung aus, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Hinweise können unter 089/2910-0gemeldet werden.

Stockdorf Waldbrand im Kreuzlinger Forst Stockdorf Waldbrand im Kreuzlinger Forst - alle Feuerwehren aus dem Landkreis Starnberg wurden zum Einsatzort gerufen. fxf (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Es ist schon der zwölfte Waldbrand im Kreuzlinger Forst seit Anfang April. Ein 16-jähriger Schüler, der mit dem Fahrrad unterwegs war, hat die Feuerwehr alarmiert. Die Flammen wüteten etwa einen halben Kilometer vom Stockdorfer Bahnhof entfernt; die große Rauchfahne war noch südlich von Gauting in einigen Kilometern Entfernung zu sehen. Auf einer Fläche von etwa vier Hektar wurde junger Buchen- und Fichtenwald zerstört. Den Sachschaden beziffert die Polizei auf 40000 Euro. "Der Brand hat sich sehr schnell ausgebreitet", berichtete Anton Graf, der Sprecher der Kreisbrandinspektion, in der in Stockdorf aufgebauten Einsatzzentrale. Die Trockenheit im Wald und lebhafter Wind aus wechselnden Richtungen machte die Situation besonders gefährlich. "Kollegen haben berichtet, dass sie schon schauen mussten, dass sie nicht auf einmal mitten im Feuer stehen", erzählte Graf der SZ.

In diese brenzlige Situation sind auch einige Schulkinder geraten. Die Gymnasiastinnen Charlotte und Jessica zum Beispiel. Die beiden Mädchen im Alter von elf und zwölf Jahren sind mit ihren Fahrrädern ganz in der Nähe der Brandstelle vorbeigekommen. "Da war auf einmal dichter Qualm", erzählten sie noch ganz aufgeregt, als sie wieder in Sicherheit waren. "Da war alles ganz grau und so ein komisches gelbes Licht. Der Rauch war richtig beißend." Noch rechtzeitig vor Unterrichtsschluss nach der sechsten Stunde verständigte die Feuerwehr das Otto-von-Taube-Gymnasium. Die Schulleitung konnte deshalb die meisten Kinder noch per Durchsage davor warnen, den Waldweg zu benutzen.

Die Feuerwehr hatte den Brand gegen 15 Uhr unter Kontrolle. Die Einsatzkräfte kamen nicht nur aus den umliegenden Orten Stockdorf, Krailling, Planegg, Germering und Gauting, sondern bis aus Eichenau, Pullach, Herrsching und Allmannshausen. Auch Rotes Kreuz und DLRG waren im Einsatz; vorsichtshalber wurden das Notfallmanagement der Bahn und zwei Notärzte herbeigerufen. Die Polizei bekämpfte die Flammen mit einem Hubschrauber von der Luft aus. Der Eurocopter hat seinen rund 500 Liter fassenden Wasserbehälter im Gelände des Tanklagers bei Krailling aufgefüllt. Die Feuerwehr war noch bis zum Abend im Einsatz. Zum Beispiel musste sie verkohlte Baumstümpfe aufhacken, um letzte Glutnester zu löschen.

© SZ vom 11.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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