Tutzing:Abschlag

Lesezeit: 1 min

Georg Schuster, 1. Vorsitzender des Fördervereins Minigolfplatz, Judith Gramsall, die künftige Betreiberin (beide vorne) und Vorstandsmitglied Conny Schuster (r.) feiern mit anderen die Wiedereröffnung des Minigolfplatzes. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

In Eigenregie haben Einheimische den heruntergekommenen Minigolfplatz wieder aufgemöbelt.

Von Viktoria Spinrad, Tutzing

Es ist nicht lange her, da hatte der Tutzinger Minigolfplatz eher etwas von einer Müllhalde. Auf dem Boden lagen Supermarktprospekte, ein Pavillon hing schief im Wind, auf den Bahnen schälte sich der rote Untergrund ab. Dazwischen hatten sich Maulwürfe den Untergrund erobert.

Doch mittlerweile bietet sich hier ein ganz anderes Bild. Die Wiese ist aufgeräumt, die Bahnen sind wieder eben, und aus einem Foodtruck heraus verkauft eine Tutzingerin Würstchen und Kuchen. So auch bei der feierlichen Wiedereröffnung des Geländes am vergangenen Samstag bei eher mäßigem Wetter.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Dass hier eines Tages symbolisch eine Gruppe Tutzinger das letzte Sperrband durchtrennen würden, hätte vor einem halben Jahr wohl noch keiner gedacht. Im Winter wurde das heruntergekommene Areal unter politischen Druck plötzlich zum auserwählten Grundstück für ein neues Asyl-Containerdorf. Weit über die anliegende Seestraße hinaus formierte sich Protest gegen den Standort.

Zu klein und zu abgelegen, so die Kritik - und was sei eigentlich mit dem Minigolfplatz, der ja mal ein Treffpunkt im Ort war? Als die Klosterschwestern eine rettende Alternative für die Container anboten, erkannte Gemeinderat und mittlerweile Bürgermeisterkandidat Ludwig Horn (CSU) hier auch politisches Potenzial.

Im Winter hing der Zaun noch schief. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Die Bahnen waren zerbröckelt. (Foto: Franz Xaver Fuchs)
Beim Turnier am Samstag nehmen die Jüngsten, wie der zehnjährige Alon, den Platz als erste in Besitz. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Er brachte einen Antrag für die Erneuerung ein und trommelte einen Arbeitskreis zusammen. Die Tutzinger mähten, hämmerten und strichen das Grundstück der Gemeinde wieder zu altem Glanz auf. Diese hatte den Platz als mögliches Faustpfand für die teure Sanierung der Mittelschule bewusst zurückgehalten - doch schlussendlich grünes Licht gegeben.

Nun gibt es einen eigenen Förderverein, über den man kreative Partnerschaften namens "Minigolfschläger" oder "Minigolfbahn" eingehen kann. Bei gutem Wetter öffnet der Platz nun unter der Woche um 14.30 Uhr, am Wochenende von 10 Uhr an.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusFünfseen-Filmfestival
:"Ich wollte immer Regisseurin werden"

Als Ehrengast kommt Margarethe von Trotta zur Eröffnung des Fünfseen-Filmfestivals. Bei ihrem Besuch in Starnberg erinnert sie sich zurück an ihre Anfänge - und die gesellschaftlichen Hürden, vor denen Frauen ihrer Generation standen.

Von Katja Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: