Wie soll es werden, das neue Jahr? Was hält es an Freuden bereit, was an Kummer und Schmerz? Für Stefan M. und seine Familie, die nicht mit ihrem echten Namen in der Zeitung stehen will, wird es ein schweres Jahr, soviel steht fest: Der 16-Jährige bekam unlängst die schwerwiegende Diagnose einer sehr seltenen Stoffwechselerkrankung, die fortschreitend ist und mit gravierenden Veränderungen in grundlegenden körperlichen Bereichen einhergeht. Stefan hat in den vergangenen Wochen und Monaten viele anstrengende Untersuchungen hinter sich gebracht. Er ahne, dass er bestimmte Fähigkeiten bald verlieren wird, sagt Martina Brandt, Leiter der heilpädagogischen Tagesstätte an der Franziskusschule in Starnberg, die der Junge besucht.
Noch spielt Stefan leidenschaftlich gern Basketball. Noch verfolgt er am Bildschirm die Spiele seines Lieblingsvereins, des FC Bayern München. Sein größter Wunsch war es, einmal ein Spiel seiner Stars live in der Halle verfolgen zu können - ein Wunsch, den der SZ-Adventskalender in der Vorweihnachtszeit hat wahr werden lassen. Der geistig behinderte Junge konnte das Spiel der Bayern gegen Alba Berlin live in München erleben. "Er kennt sich rund um den Sport sehr gut aus", erzählt Martina Brandt. Das bewiesen auch die Bilder, die der Jugendliche regelmäßig malt. Auch für den SZ-Adventskalender hat Stefan ein Bild gemalt - als Dankeschön für den unvergesslichen Nachmittag im Audi Dome.
Stefans Bild zeigt weinende Zuschauer mit blauen Tränen und lachende Fans. Wie nahe Freud und Leid beinander liegen, weiß seine Familie nur zu gut. Umso wohltuender waren die unbeschwerten gemeinsamen Stunden: Der Besuch habe alle Erwartungen getoppt, erzählt Brandt. Stefan wurde von den Eltern und beiden Schwestern zum Spiel begleitet. "Glücklicherweise konnten die Bayern auch noch einen Sieg feiern." Nach dem Spiel bekam Stefan einen Basketball mit Autogrammen seiner Idole - sein neuer Schatz. "Die Familie möchte sich herzlich bedanken", übermittelt Brandt.
