Starnberg:Vermisstensuche nach Mitternacht

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60 Rettungskräfte fahnden nach einem allzu wagemutigen Schwimmer im Starnberger See, der erst Stunden später wieder unversehrt auftaucht.

Peter Haacke

Ein Großaufgebot an Rettungskräften hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag vergebens versucht, einen Schwimmer im Starnberger See zu finden. Der 27-Jährige aus Fürth, der übers Wochenende zu Besuch in Starnberg weilte, tauchte Stunden später gegen 6.15 Uhr wohlbehalten in der Schön-Klinik in Kempfenhausen auf. Bereits gegen 1.40 Uhr hatte der Mann in Badehose bei einer Frau in Berg geklingelt und wollte ein Taxi bestellen, war dann aber wieder verschwunden.

Rund 45 Minuten lang kreiste ein Polizeihubschrauber in der Nacht von Samstag auf Sonntag vergeblich über der Starnberger Bucht. Foto: Einfeldt (Foto: Marco Einfeldt)

Es hatte eine lustige Feier werden sollen, die vier Freunde am Steininger Grund südlich der Starnberger Seepromenade feierten - bis einer auf die glorreiche Idee kam, von dort zirka 1,5 Kilometer ans gegenüberliegende Ostufer nach Percha schwimmen zu wollen und ins Wasser stieg. Nachdem die Zurückgebliebenen nach rund eineinhalb Stunden noch immer nichts vom 27-Jährigen gehört hatten, alarmierten sie gegen 23.45 Uhr die Polizei. Die Vermisstenmeldung rief ein Großaufgebot an Rettungskräften auf den Plan: Insgesamt rund 60 Mann - Polizei, Feuerwehr, Bayerisches Rotes Kreuz, DLRG und Wasserwacht - suchten auf Booten und mit Autos systematisch die Starnberger Bucht und den Uferbereich ab; gegen 1 Uhr morgens kreiste ein Polizeihubschrauber eine Dreiviertelstunde lang über der Starnberger Bucht zwischen Starnberg, Percha und Kempfenhausen. Die Freunde des Vermissten wurden derweil von einem Kriseninterventionsteam der Malteser betreut.

Gegen 1.40 Uhr erreichte die Polizei der Anruf einer 62-jährigen Anwohnerin aus Berg, bei der ein junger Mann in Badehose ein Taxi bestellen wollte. Die Frau teilte dem 27-Jährigen aber mit, dass sie auch die Polizei verständigen werde, woraufhin der Mann flüchtet. Die Einsatzkräfte suchten derweil erneut das Ostufer des Starnberger Sees im Bereich Percha/Kempfenhausen ab. Nach etwa drei Stunden wurde die Suche aber ergebnislos abgebrochen. Der Fürther tauchte erst Stunden später gegen 6.15 Uhr unverletzt in der Schön-Klinik Kempfenhausen auf. Der Tragweite seines Handelns war sich der Mann offenbar nicht bewusst: Er muss damit rechnen, die erheblichen Kosten der Vermisstensuche tragen zu müssen.

© SZ vom 30.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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