Radverkehr in Starnberg:Geplant, beschlossen und verschoben

Lesezeit: 1 min

Die Radwegmarkierungen an der Hanfelder Straße sind nun eindeutiger. Vereinzelt hatten Radfahrer irrtümlich die falsche Straßenseite benutzt. (Foto: Franz Xaver Fuchs/Franz Xaver Fuchs)

Nur zögerlich geht die Ausweisung von Fahrradzonen und Fahrradstraßen in der Kreisstadt voran - eine Folge von Personalmangel und chronischer Geldnot.

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Lobby der Radfahrer macht Druck, Starnberg soll bessere und sicherere Radwege bekommen. Regelmäßig landet die Kreisstadt bei Umfragen zur Zufriedenheit von Radfahrern auf den hintersten Plätzen. Gerade jetzt schwingen sich zum Frühlingsbeginn immer mehr Radfreunde aufs Zweirad. Doch die Umsetzung der vielen wünschenswerten Ideen erfolgt bislang zögerlich.

Der Grund: Aufgrund des Aufgabenspektrums und personeller Engpässe seit Anfang 2020 hat sich im städtischen Ordnungsamt ein Bearbeitungsrückstand bei Verkehrsthemen ergeben - insbesondere bei Radverkehrsprojekten. Dem Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität wurde im Oktober 2023 eine Übersicht vorgelegt, was alles schon geplant und beschlossen ist. Das Gremium beschloss daraufhin, dass die Liste künftig halbjährlich vorgelegt wird. Am Donnerstag war es so weit. Doch das Ergebnis ist ernüchternd: Es hat sich nur wenig getan.

Lediglich zwei Maßnahmen wurden zumindest teilweise umgesetzt. Speziell die Schutzfahrstreifen auf der Hanfelder Straße galten als potenziell gefährlich, weil einige Radfahrer in entgegengesetzter Richtung - also auf der falschen Seite - den Berg auf dem Streifen hinunterfuhren. Im Laufe der Prüfung stellte sich heraus, dass die Radfahrer bereits auf Höhe der Heimgartenstraße missverständlich geleitet wurden. Dies wurde mittlerweile durch eine eindeutige Radverkehrsführung behoben, erklärte Ordnungsamtsleiter Jakob Bauer. Zudem wurden einzelne Piktogramme ergänzt.

Die Beschilderung und Markierung von Fahrradzonen in der Von-der-Tann-Straße, Gisela-, Leopold- und Mathildenstraße, Mühlbergschlößl, Augusten- und Vordermühlstraße lässt dagegen noch auf sich warten. Für diese Bereiche wurde zwar bereits eine verkehrsrechtliche Anordnung erteilt. Die erforderlichen Markierungsarbeiten sollen vom Betriebshof aber erst umgesetzt werden, sobald es die Temperaturen zulassen, hieß es.

Welche Straßen darüber hinaus in diesem Jahr zu Fahrradzonen werden könnten, ist unklar. Auf der Agenda stehen Ferdinand-Maria-Straße, Himbselstraße und Riedener Weg, Uhde- und Perchastraße sowie die Josef-Jägerhuber-Straße. Der Bereich Hirschanger, Schulstraße, Max-Zimmermann- und Mühlbergstraße soll laut Beschluss aus dem Jahr 2019 gar zur Fahrradstraße werden. Doch so viel ist auch klar: Zumindest teurere Umbauten werden angesichts der angespannten Haushaltslage in Starnberg heuer kaum machbar sein.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Verkehrsentlastung für Starnberg
:Alter Streit, neu belebt

Die Tunnelgegner möchten die Staatsstraßen im Westen der Stadt zur "B2 neu" umwidmen, um den Tunnelbau überflüssig zu machen. Der Verein "Umweltgerechte Verkehrsentlastung" hält das für unsinnig.

Von Peter Haacke

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: