Verkehrspolitik:Landkreis plant Busdepot für fast 100 Fahrzeuge

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Nach der Umstellung auf Elektroantriebe sollen dort die Batterien aufgeladen werden.

Von Michael Berzl, Starnberg

Der Landkreis Starnberg plant ein zentrales Depot für seine komplette Busflotte mit fast 100 Fahrzeugen. Dafür habe er bereits ein Grundstück im Auge, sagte Landrat Stefan Frey (CSU) am Dienstag im Mobilitätsausschuss des Kreistags. Wo es sich befindet, teilte er in öffentlicher Sitzung jedoch nicht mit. Fachleute aus Karlsruhe, die mit einer Studie zur Einführung von Elektrobussen beauftragt werden, empfehlen einen Standort westlich des Starnberger Sees.

Bisher werden die Omnibusse der Unternehmer, die auf den Linien im öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind, auf verschiedensten Flächen abgestellt. Auf lange Sicht aber wird im Zusammenhang mit der geplanten Umstellung auf Elektroantriebe ein zentraler Platz notwendig sein, für Wartung und Aufbereitung der Fahrzeuge ist eine entsprechende Infrastruktur notwendig. Die Batterien der Busse sollen vor allem während der nächtlichen Betriebspause aufgeladen werden. Weitere Lademöglichkeiten empfehlen die beauftragten Gutachter an zentralen Haltestellen wie in Starnberg und Herrsching, eventuell auch in Gauting, Steinebach und Berg.

Das Depot soll Abstellmöglichkeit für alle Fahrzeuge bieten, die aktuell im Landkreis eingesetzt ist. Allein dafür wird eine Fläche von etwa 4500 Quadratmetern benötigt. Dazu kommen noch Büroräume, Werkstatt, Rangierflächen, Waschanlage, Sozialräume und die Ladeinfrastruktur.

Wegen der umfangreichen Vorbereitungen ist mit einer Umstellung der ersten Linien auf alternative Antriebe aber erst im Jahr 2027 zu rechnen, heißt es in Erläuterungen der Landkreisverwaltung für die Kreisräte. Außerdem sei mit deutlich höheren Kosten als beim bisherigen konventionellen Dieselmotor zu rechnen. "Die Energiewende wird uns etwas kosten. Wo gehobelt wird, da fallen Späne", sagte Landrat Stefan Frey (CSU) im Mobilitätsausschuss.

Wegen der Umstellung auf alternative Antriebe hatte der Kreis das Gutachterbüro Transport Technologie-Consult aus Karlsruhe (TTK) eingeschaltet, das den Kreisräten einen Überblick über umweltpolitische Zielsetzungen, Vorgaben sowie Technologien verschaffte, aber auch im Hinblick auf die bevorstehenden Ausschreibungen einer ganzen Reihe von Buslinien im Dezember nächsten Jahres und zwei Jahre darauf. Alternativen zum Diesel zu suchen, ist dabei Pflicht. Es gibt Mindestquoten, teilte das bayerische Verkehrsministerium mit. Grundlage ist dabei das "Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz" (SaubFahrzeugBeschG): Bis 2025 müssen demnach 45 Prozent, bis 2030 sogar 65 Prozent der Busse auf emissionsfreie Antriebe umgestellt werden.

Mit den Plänen für ein Busdepot braucht der Landkreis nun ein weiteres Mal ein Grundstück: In der Nähe des Bahnhofs Nord in Starnberg hat er bereits eine Fläche gekauft, um dort eine Fachoberschule zu bauen, am Ortsrand von Herrsching will der Kreis ein Krankenhaus bauen und bei St. Gilgen eine Müllumladestation.

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