Die Spendenbereitschaft ist groß, der Kinobetreiber Matthias Helwig entsprechend zufrieden: "Das ist ein wunderschönes Zwischenergebnis, eine große Bestätigung", sagte er am Mittwoch in Gauting, als er zusammen mit der Gemeinderätin Christiane Lüst die aktuelle Bilanz über die Zahlungen an sein Fünfseen-Filmfestival vorstellte. Mehr als 6000 Euro sind demnach schon zusammengekommen; somit fehlen noch knapp 9000 Euro, um den Betrag auszugleichen, den er gerne von der Gemeinde bekommen hätte, der aber in der Höhe nicht bewilligt wurde. Die Geldgeber bekommen je nach Einzahlung Eintrittskarten oder Akkreditierungen für das ganze Festival. Es handelt sich also gleichzeitig um eine Art Kartenvorverkauf. Mehr als 60 Überweisungen sind seit dem Start der Aktion vor sechs Wochen eingegangen, ein Drittel davon aus Gauting; bis aus Seeshaupt, Schondorf und Wildsteig kommen weitere Spender.
Der Gautinger Gemeinderat hatte in den Haushaltsberatungen im März den für das Festival beantragten Zuschuss in Höhe von 15 000 Euro abgelehnt und lediglich 5000 Euro bewilligt. Helwig fand das "peinlich", und so ganz ist sein Ärger immer noch nicht verraucht. Die "Fassungslosigkeit" hält an bei dem Breitwand-Betreiber und Festival-Veranstalter aus Gilching. "Ich glaube, dass die den Unterschied überhaupt nicht verstehen zwischen einem professionellen Kino-Betrieb und dem Festival", sagte er über die Gautinger Kommunalpolitiker, die gegen seinen Zuschussantrag gestimmt hatten. Ungeachtet dessen kündigte er für nächstes Jahr erneut einen Antrag an. In diesem Jahr jedoch will er auf die bewilligten 5000 Euro aus der Gemeindekasse verzichten und setzt weiter auf die Spendenaktion.
Währenddessen gibt der Gilchinger SPD-Gemeinderat und Kulturreferent Helwig den Gautingern Empfehlungen in Sachen Kulturpolitik: "Eine Gemeinde in der Größe braucht jemanden, der dafür zuständig ist, der sich darum kümmert. Gauting braucht einen Kulturreferenten", sagte er. Und die parteifreie Gautinger Gemeinderätin Lüst dachte gleich laut über einen entsprechenden Antrag an den Gemeinderat nach.
