Kommunalwahl in Gauting:Kössinger muss in die Stichwahl

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Gautings Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) geht zuversichtlich in die Stichwahl. (Foto: Georgine Treybal)

Bürgermeisterin erreicht 40,1 Prozent, ihr Gegenkandidat heißt Hans Wilhelm Knape.

Von Michael Berzl, Gauting

"Das ist doch super", jubelt der Grünen-Kandidat Hans Wilhelm Knape im Gautinger Rathausfoyer über sein Ergebnis, das ihn in dieser Höhe selbst überrascht. Mit 29,2 Prozent der Stimmen kommt der 59-Jährige aus Hausen, der auch von der SPD unterstützt wird, in die Stichwahl gegen Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU), die 40,1 Prozent erreicht. Auch die Amtsinhaberin ist zufrieden mit dem Ausgang des ersten Wahlgangs. "Das ist doch eine gute Ausgangsposition", erklärt sie freudestrahlend in einer ersten Stellungnahme, nachdem sie mit Applaus und Jubel von ihren Parteifreunden gefeiert worden ist. Sie sei zuversichtlich, dass es ihr gelingt, in zwei Wochen die Stimmen zusammenzubekommen, die sie für einen Wahlerfolg braucht.

Insgesamt fünf Kandidaten haben sich in Gauting diesmal um den Posten des Rathauschefs beworben. Vize-Bürgermeister Jürgen Sklarek, der nach seinem Austritt aus der SPD seine eigene Gruppierung mit dem Namen "Miteinander Füreinander 82131" gegründet hat, erreichte 20,3 Prozent. "Ich akzeptiere das Ergebnis und bin deswegen auch nicht frustriert", sagte der 61-jährige Mediziner am Sonntagabend. Er hoffe, dass seine Gruppierung in den Gemeinderat gewählt wird, damit er dort seine Arbeit fortsetzen könne. Für Wolfgang Meiler (BiG), der vor sechs Jahren Kössinger in der Stichwahl unterlegen war, geht nun die Zeit als aktiver Kommunalpolitiker zu Ende. Er hat nur als Bürgermeister und nicht als Gemeinderat kandidiert, er hat auf einen Wahlkampf verzichtet und übrig gebliebene Plakate verwendet. Er erreichte 6,1 Prozent. Nun scheidet er aus dem Gemeinderat aus. Tarek Luft, der für die Liste "Piratenpartei - Menschen für Gauting" angetreten war, hat mit 4,3 Prozent das schlechteste Ergebnis erzielt, meinte aber trotzdem, "dass ich ziemlich begeistert bin. Damit habe ich nicht gerechnet". Fast 400 Wähler hätten für ihn gestimmt, hat er ausgerechnet. "Das kann sich schon sehen lassen für einen 20-Jährigen", findet er. Die Wahlbeteiligung lag in Gauting bei 61,2 Prozent.

Bei der Stichwahl, bei der noch Kössinger und Knape im Rennen sind, kommt es nun vor allem darauf an, wie sich die Anhänger der im ersten Wahlgang unterlegenen Kandidaten entscheiden. Luft hat für die MfG-Liste noch am Sonntag eine Empfehlung für Knape ausgesprochen. Meiler erinnerte daran, dass er ohnehin in den vergangenen sechs Jahren meist mit der CSU gestimmt und viele Gemeinsamkeiten mit Kössingers Linie habe. Sklarek wollte keine Position beziehen, was die Stichwahl betrifft. Aber auch er trägt zu großen Teilen die Politik der Amtsinhaberin mit. Kössinger selbst interpretiert die Zahlen vom Sonntag als "große Zustimmung im bürgerlichen Lager." Das gute Abschneiden ihres Konkurrenten Knape habe sie nicht überrascht.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat die CSU noch am Sonntagabend den Vorschlag gemacht, in den kommenden beiden Wochen auf Wahlstände zu verzichten.

© SZ vom 16.03.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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