Fast alle Stege unter Wasser, der Weg stellenweise überflutet, dazwischen Treibholz und Müll, den die Wellen an Land gespült haben - darunter gar ein herrenloser Kühlschrank. Vor dem Kurparkschlösschen liegt ein knöcheltiefer See, die Feuerwehr hat in der Zufahrt eine kleine Barriere aus Sandsäcken aufgebaut. Dazu die meterhoch spritzende Gischt des schmutzig-braunen Ammersees und weiter landeinwärts ein Wechsel aus Sprühregen und ergiebigen Schauern: Die Herrschinger Uferpromenade bietet sich dieser Tage nicht gerade zum gemütlichen Bummeln an.
Und doch gibt es ein paar waghalsige Hobbysportler, die gerade jetzt den Kampf mit den Elementen suchen. Ein Kitesurfer reitet weit draußen auf Sturm und Wellen. Ein weiterer sortiert auf dem Parkplatz am Seewinkel sein Board und die Ausrüstung, um sich demnächst in die Fluten zu stürzen.
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Ein anderer hat schon den Helm aufgesetzt, scheitert aber immer wieder bei dem Versuch, sein Surfboard aufzurichten, bis es das Segel wegreißt, das dann zehn Meter weiter im Gebüsch hängen bleibt. Doch auch davon lässt sich der junge Mann nicht entmutigen.
Noch ist nicht abzusehen, ob der nun seit Tagen wütende Sturm - auch am Freitag erreichten manche Böen Spitzengeschwindigkeiten von 80 Kilometern pro Stunde - und das Hochwasser bleibende Schäden an Bauwerken im und am See hinterlassen. Aufgrund der starken Regenfälle am Alpenrand ist zu befürchten, dass der Pegel des Ammersees noch weiter steigen wird - und auch der heftige Wind soll den Meteorologen zufolge bis Montag anhalten.