Wechsel der Zuständigkeit:Gautinger Polizei geht jetzt auch in Gilching auf Streife

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Etwa 500 Anzeigen mehr: Roland Nist (links) aus Germering tritt Gilching an seinen Kollegen Andreas Ruch (zweiter von links) aus Gauting ab. Daneben: Bürgermeister Manfred Walter und Polizeipräsident Günther Gietl. (Foto: Arlet Ulfers)

Bisher hatte der Ort zum Revier der Polizeiinspektion in Germering gehört.

Von Patrizia Steipe, Gilching

Vom 1. Januar an gehört Gilching zu Gauting - in polizeilicher Hinsicht. Dann wird nämlich die Polizeiinspektion Gauting für die Gemeinde Gilching zuständig sein und nicht wie bisher die Polizeiinspektion Germering aus dem benachbarten Landkreis Fürstenfeldbruck. Zwar wird es noch bis Ende 2024 dauern, bis der Gautinger Neubau für die Polizei fertig ist - vor Kurzem wurde erst der Grundstein gelegt - aber der Wechsel wird vorgezogen. Schließlich werden 2024 auch Stockdorf und Krailling, die bisher von der Polizeiinspektion in Planegg aus betreut wurden, zu Gauting kommen.

Andreas Ruch, Leiter der Wache in Gauting, fand es für einen geschmeidigen Übergang besser, dass "die größte Gemeinde eineinhalb Jahr früher in Gauting integriert wird", wie er bei einem Gespräch im Gilchinger Rathaus betont. Ruch selbst ist Gilching bestens bekannt, da er vor seiner Ernennung zum Gautinger Polizeichef stellvertretender Inspektionsleiter in Germering war.

Bisher zählte Gauting zu den Dienststellen, wo es eher ruhiger zuging

Mit ihren etwa 700 bis 900 zu bearbeitenden Anzeigen im Jahr zählt die Polizeiinspektion Gauting eher zu den ruhigen Dienststellen. Vor allem angesichts der bis zu 2900 Anzeigen, die die Kollegen und Kolleginnen in Germering bewältigen mussten. "Hier mussten die Dienststellen angepasst werden, um die Belastungen gleich zu verteilen", sagt Günther Gietl, Polizeipräsident im Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Mit dem Wegfall von Gilching werden die Germeringer etwa 500 Anzeigen weniger zu bearbeiten haben. Das dürfen dann die Gautinger Kollegen übernehmen.

Die Schwerpunkte der künftigen Polizeiarbeit in Gilching stehen bereits fest: Ruch und seine Leute wollen verstärkt gegen Drogenkonsum in der Öffentlichkeit und im Straßenverkehr vorgehen, die "Verkehrsmoral" beim Fahrradverkehr fördern und ein besonderes Auge auf die Tuningszene bei der Allguth-Tankstelle haben. Seine "Spezialisten", damit sind die Sachbearbeiter für Verkehr, Rauschgift und Jugend gemeint, sind bereits dabei, Kontakte beispielsweise zur Streetworkerin zu knüpfen und sich mit den Kollegen auszutauschen.

Vor allem die Zahl der Unfälle, die seine Inspektion zu bearbeiten hat, werde massiv ansteigen, prognostiziert Ruch. Denn die Gautinger Dienststelle wird künftig auch für die Autobahn bei Gilching zuständig sein. Hier ereigneten sich im vergangenen Jahr 70 Unfälle bei insgesamt 460 im Raum Gilching.

Als "Weihnachtsgeschenk" gibt es noch einmal personelle Verstärkung

Allgemein handele es sich bei Gilching allerdings um eine "völlig durchschnittliche Gemeinde", so Polizeipräsident Gietl. "Man kann sagen, in Gilching ist die Welt in Ordnung", bestätigt Roland Nist, der derzeitige Dienststellenleiter in Germering. Kein Vergleich zu den 1990er Jahren, als es regelmäßig Massenschlägereien vor der örtlichen Point-Diskothek gab.

Für Ruch hat Gietl ein vorgezogenes "Weihnachtsgeschenk" dabei. Neben den fünf neuen Polizisten für Gauting, von denen bereits zwei dort arbeiten, soll es von März an nochmal fünf neue geben.

Von Gauting aus kann die Polizei übrigens genauso schnell nach Gilching ausrücken. Die Entfernung entspreche in etwa der von Germering nach Gilching, erklärt Ruch. Dabei zähle aber sowieso der Standort, von dem aus ein Polizist auf Streife mit seinem Fahrzeug losfährt.

Die Bürger können sich über das neue Dienststellenkonzept am nächsten Dienstag, 13. Dezember, um 19 Uhr informieren. Dann stellt Ruch das Projekt im Rahmen der Gemeinderatssitzung im Gilchinger Rathaus vor. Außerdem wird die Polizei Mitte Januar an einem Infostand für Fragen aus der Bevölkerung bereitstehen.

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