Der Dokumentarfilm über den indischen Architekten Balkrishna Doshi ist wie ein Fenster in die Vergangenheit, in die Aufbruchszeit der modernen Architektur: Der 1927 geborene Doshi studierte in Mumbai und in London, Anfang der 1950er Jahre arbeitete er für Le Corbusier in Europa und von 1954 bis 1957 in Ahmedabad, wo er die Bauleitungen für vier von Le Corbusier geplante Industriellenvillen übernahm, darunter das Sarabhai House in Ahmedabad.
Der Film ist aber zugleich ein Fenster in die Zukunft, denn Doshi baute schon vor Jahrzehnten nachhaltig und setzte viele Ideen um, über die Architekten heute diskutieren. Er verwendete lokale Materialien, arbeitete energiesparend und ressourcenschonend, nutzte die Möglichkeiten natürlicher Klimatisierung. Seit den 1980er Jahren baute er außerdem kostengünstige Siedlungen, die von den Slum-Bewohnern der indischen Großstädte weiterentwickelt wurden und die ihnen den sozialen Aufstieg ermöglichten.
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2007 wurde er mit dem Global Award for Sustainable Architecture und 2018 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet. Im Januar 2023 starb Balkrishna Doshi hochbetagt "als ein glücklicher Mensch", wie Regisseur Jan Schmidt-Garre schreibt. Im Film lässt er Doshi ausführlich von der Begegnung mit dem großen Le Corbusier erzählen, er begleitet ihn zu seinen wichtigsten Bauten und besucht ihn auch in seinem eigenen Wohnhaus. Die Straßenszenen, der Verkehr, die Hektik und der Lärm der Städte bilden einen erstaunlichen Gegensatz zum langsamen Fluss des Films.
Zur Bayernpremiere am Mittwoch, 23. August, um 20 Uhr in Starnberg und zum Filmgespräch am Donnerstag, 24. August, um 19.30 Uhr in Gauting kommt Kameramann Diethard Prengel.
