Einkaufen:Im September wird bei Tengelmann umgeräumt

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Sämtliche 20 Märkte im Landkreis werden von Edeka übernommen.

Von Christian Deussing, Starnberg

Sämtliche 20 Tengelmann-Filialen in der Starnberger Region werden zum 1. Oktober dieses Jahres in Edeka-Supermärkte umgewandelt. Die etwa 450 Mitarbeiter würden ihren Job bis mindestens zum Oktober 2024 behalten, erklärte Manfred Schick, Betriebsratsvorsitzender von Kaiser's Tengelmann in München und Oberbayern. Die bisherigen tariflichen Regelungen seien für diesen Zeitraum gemäß Ministererlaubnis garantiert.

Am Mittwoch hatten die Tengelmann-Geschäfte geschlossen, damit die Beschäftigten an einer zentralen Betriebsversammlung in Unterschleißheim teilnehmen konnten. Die Stimmung sei gut gewesen, es habe aber auch "kritische Fragen an Edeka gegeben"" sagte Betriebsratschef Schick der SZ.

Nach seinen Angaben würde bei hiesigen Filialen im August damit begonnen, die Beleuchtung, Werbung und das Logo zu ändern. Voraussichtlich um den 10. September herum würden die Tengelmann-Märkte geschlossen, damit neue Regale und Kassen- und Warenlagersysteme installiert werden können. Einige Supermärkte werden laut Schick auch umgebaut - dazu gehören die Filialen an der Leutstettener Straße in Starnberg und in Krailling. Beide Standorte seien im Umsatz "top", auch wegen der hohen Kaufkraft im Fünfseenland.

Mit Edeka wird sich zudem das Sortiment vergrößern - an der Leutstettener Straße könnte sich das Angebot von etwa 25 000 auf bis zu 55 000 Artikel erweitern, erläuterte Schick. Der Betriebsratsvorsitzende verwies darauf, dass die insgesamt 175 Tengelmann-Geschäfte in der Region München und Oberbayern "schwarze Zahlen schreiben".

Deshalb sei der Kampf von Edeka und Rewe in diesem Gebiet besonders hart gewesen, so Schick. Er sei aber erleichtert, dass sich beide Konzerne im Fusionsstreit geeinigt haben und Rewe seine Klage gegen die Ministererlaubnis zurückgezogen hatte. Jetzt gebe es wenigstens für die kommenden Jahre eine Jobgarantie für die Tengelmann-Mitarbeiter, betonte Schick.

Mit Verdi-Vertretern hatte er vor der Starnberger Filiale im Juni 2015 noch "Herzbrezn" an Kunden verteilt - um mit der Sympathieaktion auf mögliche Kündigungen und schlechtere Arbeitsbedingungen nach einer Fusion durch die Handelskette Edeka hinzuweisen, die die Filialen an selbständige Kaufleute ausgliedern wolle. Das aber ist jetzt erst frühestens in fünf Jahren möglich. Die tarifliche Bindung gilt danach für weitere zwei Jahre.

© SZ vom 16.03.2017 / deu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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