Bildung:Schulneubau gegen die Zeit

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Schon im kommenden Frühjahr soll auf dem Grundstück am Mühlfeld mit dem Bau des neuen Gymnasiums begonnen werden. Simulation: Schürmann Dettinger Architekten (Foto: Schürmann Dettinger Architekten)

Herrschinger Gemeinderat ebnet den Weg für das 87 Millionen Euro teure Vorhaben. Jetzt heißt es schnellstmöglich loslegen

Von Astrid Becker, Herrsching

Auch wenn es wegen der Maskenpflicht in der Martinshalle an diesem Montagabend kaum zu erkennen war: Den meisten Gemeinderäten, dem Bürgermeister Christian Schiller (parteifrei), Landrat Stefan Frey (CSU) und Kreiskämmerer Stefan Pilgram dürfte die Erleichterung ins Gesicht geschrieben gewesen sein: In seiner letzten Sitzung des Jahres hat das Gremium nun die Bauleitplanung für das neue Gymnasium in Herrsching abgeschlossen. Der Bebauungsplan wurde abgesegnet, der Flächennutzungsplan entsprechend geändert, dem Bauantrag des Kreises zugestimmt. Schon 2015 hatte sich der Landkreis das Grundstück am Mühlfeld für dieses Vorhaben gesichert, im ersten Quartal 2022 soll dort nun mit dem Bau der neuen Schule begonnen werden.

Zuletzt dürfte das Projekt vor allem dem Kreiskämmerer Stefan Pilgram Kopfzerbrechen bereitet haben. Denn je mehr Zeit ungenutzt verging, desto höher wurde auch die Summe, die dafür ausgegeben werden muss: vier bis sechs Prozent im Jahr allein durch die Preissteigerungen in der Baubranche, wie er sagt. Mit rund 87 Millionen Euro ist das Vorhaben nun veranschlagt - und wäre die Gemeinde Herrsching nicht so "fix mit der Planung" gewesen, wie auch Landrat Stefan Frey sagt, wäre dieses Budget wohl kaum einzuhalten gewesen: "Ich freue mich, dass dort nun etwas weitergeht." Rasch, wie er meint, müsste nun mit dem Bau begonnen werden. Zwei bis zweieinhalb Jahre werde es dauern, bis die Schule den Betrieb aufnehmen könne, schätzt er: also 2024 - und damit ohnehin bereits ein Jahr später als ursprünglich geplant: "Wir leben in einem unglaublich bürokratischen Land." Es müsse "allen bewusst sein", welch' Aufwand für so ein Projekt betrieben werden müsse, wie viel Arbeit sich dahinter verberge mit all den Grundstücksverhandlungen, Ausschreibungen, Verträgen und wie viel Geld dies alles verschlinge. Auch deshalb kann Frey nur an einem schnellen Baubeginn gelegen sein - zumal die Zeit noch aus anderen Gründen drängt.

Denn um das auf der Ostseite des Areals am Mühlfeld gelegene Biotop vor dem Austrocknen zu bewahren, muss eine Wand eingezogen werden. Dafür sind Rodungen nötig, die aber nur noch bis Ende Februar wegen der dann einsetzenden Nist- und Brutzeit der Vögel möglich sind. Erst dann könne mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden - also mit de r Einrichtung des Baufelds.

Dafür ist noch ein bürokratischer Akt nötig: "Dafür brauchen wir noch die richtige, bestandsfähige Baugenehmigung", sagt der Kreiskämmerer Pilgram. Und die erteile nun einmal nicht die Gemeinde, sondern das Kreisbauamt. Pilgram rechnet im Januar damit. Die entsprechenden Unterlagen dafür werden seinen Aussagen zufolge wohl in der nächsten Tagen bei der Kreisbehörde eingehen.

© SZ vom 15.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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