Vor zwei Monaten hat ein Hund von Spaziergängern eine halb skelettierte Leiche in einem Waldstück in Berg aufgespürt. Die Ermittler gingen schnell von einem gewaltsamen Tod der zunächst unbekannten Frau aus - was nach einer Obduktion bald auch die Rechtsmedizin in München bestätigte. Inzwischen ist die Identität des Mordopfers geklärt: Es handelt sich um eine 25-jährige Ungarin, erklärte auf Anfrage der SZ am Mittwoch eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II. Näheres wollte sie allerdings nicht mitteilen, auch nichts zur Todesursache der Frau. Die Ermittlungen - auch verdeckte - würden aber weiterhin auf Hochtouren laufen, sagte die Sprecherin der Strafverfolgungsbehörde.
Dem Vernehmen nach soll die junge Frau tätowiert gewesen, Brustimplantate gehabt und als Prostituierte gearbeitet haben - zuletzt angeblich auch im Raum München. Der Fundort in Berg ist etwa 400 Meter vom Parkplatz Sankt Anna beim Kapellenweg entfernt. Die Leiche lag nicht im dichten Unterholz und befand sich nur 35 Meter abseits des Weges, auf dem 130 Meter weiter Fahrzeuge wenden könnten. Die Fahnder sind sich nach der Auswertung der Spuren jedoch sicher, dass die 25-Jährige nicht in dem Wald ermordet wurde.
Um kein wichtiges Detail zu übersehen, haben am 18. Januar auch 80 angehende Beamte der Bereitschaftspolizei das Waldgebiet durchkämmt, aber in dem Gebiet keine weiteren Hinweise zu dem Mordfall entdeckt. Die Spuren führen aber offenbar auch ins osteuropäische Ausland. Aus ermittlungstaktischen Gründen ist seit dem Fund des Leichnams am 16. Januar keine offizielle Stellungnahme des Polizeipräsidiums Obernbayern-Nord und der zuständigen Staatanwaltschaft erfolgt. Es scheint aber, dass es mittlerweile eine heiße Spur gibt, um das Verbrechen aufzuklären.