Nordsee-Schmuddelwetter am Ammersee: Ungewohnt heftige Brecher schlugen von Donnerstagmittag an über die Herrschinger Uferpromenade. Die Gischt spritzte mehrere Meter hoch und reichte bis in die Baumkronen, meterhohe Wellen trugen schweres Treibholz ans Land. Auch auf die Starnberger Seepromenade peitschten hohe Wellen. In der agrarmeteorologischen Wetterstation Rothenfeld wurden bis Donnerstagabend Windgeschwindigkeiten von bis zu 83 Kilometern pro Stunde gemessen, was einem Sturm von Windstärke neun entspricht.
Die Feuerwehren mussten im Landkreis etwa ein Dutzend Mal ausrücken, um umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste von Fahrbahnen zu beseitigen - wie zum Beispiel zwischen Seefeld und Steinebach. In Wörthsee schlugen teilweise Wellen auf Terrassen und drohten, in Keller zu laufen. Mit Sandsäcken der Feuerwehr wurde das verhindert. Die Starnberger Kreisbrandinspektion und die Polizei meldeten bis zum Donnerstagabend aber keine gravierenden Sturmschäden, es sei auch niemand verletzt worden.
In Herrsching erreichten die Spitzenböen mehr als 70 Kilometer pro Stunde. Erschwerend kam dort das Hochwasser hinzu: Seit zehn Tagen hat der Pegel des Ammersees die Meldestufe eins überschritten. In der Nacht zum Freitag sollte der Sturm noch mal an Kraft zulegen und dann etwas nachlassen. Doch die Wetterprognosen gehen bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag von anhaltend starkem Wind der Stärke fünf bis sechs aus - bei bedecktem Himmel und gelegentlichem Regen.