Szenario:Ein Nachmittag mit Häppchen

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Beim 71. Silbertee im Kaisersaal der Münchner Residenz schenkte Clubpräsidentin Traudl Schmid (links) Tee aus silbernen Kannen aus. Zu Gast waren unter anderem Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei und Medienminister, Karin Baumüller-Söder, Gattin des bayerischen Ministerpräsidenten und Chairlady Susanne Ahrens. (Foto: Robert Haas)

Beim traditionellen Silbertee des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs München in der Residenz floßen reichlich Spenden - für viele gute Zwecke.

Von Dilara Rix

400 Gäste, 600 Porzellantassen und 3000 Liter Tee. Das sind schon mal die wichtigsten Fakten für ein ganz besonderes Tête-à-Tête, das alljährlich in prunkvollem Rahmen in der Residenz über die Bühne geht. Nicht wirklich alljährlich allerdings, denn auch der "Silbertee", eine karitative Veranstaltung mit mehr oder weniger illustren Gästen, musste pandemiebedingt zwei Jahre pausieren.

Nun aber gaben sich am Dienstagnachmittag die Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs München (German American Women's Club, GAWC) zum 71. Mal die Ehre im Kaisersaal. Sie tranken eine oder zwei Tassen Tee mit ihren Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. In der Mitte des Raumes eine lange festliche Tafel mit allerfeinsten Häppchen, die Garderobe der Anwesenden très chic - und das alles für einen guten Zweck.

Von Kopf bis Fuß in Rosa kam Katrin Baumüller-Söder, sie ist als Frau des bayerischen Ministerpräsidenten Ehrenmitglied des Deutsch-amerikanischen Frauenclubs. Großes Hallo bei Chairlady Susanne Ahrens, die den Benefizempfang zum zehnten Mal organisiert hatte. Und bei US-Generalkonsul Timothy Liston, der den Empfang zum ersten Mal besuchte und über die silbernen Kannen staunte: "Es ist eine besondere Erfahrung, ich bin ehrlich gesagt ganz aufgeregt."

Häppchen auf die deutsch-amerikanische Freundschaft. Das Buffet in der Residenz war gut bestückt und passend geschmückt. (Foto: Robert Haas)

Allerlei königliche Hoheiten aus dem Hause Bayern, Professorin und Ex-Ministerin Marion Kiechle, Brigadegeneral Joseph E. Hilbert, Herzchirurg Bruno Reichart und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens, Charlotte Knobloch, mischten sich unter die Silbertee-Gäste. Fast jeder und jede mit einer Tasse in der Hand.

Da hatten die meisten bereits beim Eingang ihre Spende zur Unterstützung von 17 karitativen Einrichtungen und für den Studentenaustausch zwischen Deutschland und Amerika in eine Silberschale gelegt. Letzteren gibt es schon seit 1957, also seit 65 Jahren.

180 Mitglieder hat der Club, der auf Gaben von langjährigen Sponsoren zählen kann. GAWC-Präsidentin Traudl Schmid berichtete über die Vergabe der übers Jahr gesammelten Spenden: 10 000 Euro etwa gingen an den Deutsch-Ukrainischen Pfadfinderbund. Dieser liefert Medikamente, medizinisches Material und Geräte direkt an Kliniken in die Ukraine. Weitere 10 000 Euro erhielt das Kinderklinikum Nürnberg für den Neubau, in dem die Geburtshilfe untergebracht ist. Schirmherrin dieses Projekts ist Karin Baumüller-Söder. "Es ist eine gute Tradition, dass wir immer ein Herzensprojekt unserer aktuellen Landesmutter fördern", sagte Traudl Schmid.

Als "einen der bedeutendsten Clubs in Deutschland hinsichtlich seines sozialen Engagements", bezeichnete Staatsminister Florian Herrmann den GAWC. Die nächsten Feste stehen schon im Kalender, auch hier mit glanzvollem Rahmen - im Februar 2023 ist es der Magnolienball im Hotel "Bayerischer Hof", das 75-jährige Club-Jubiläum des GAWC wird im Mai im Hubertussaal von Schloss Nymphenburg begangen.

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