Vokal-Jazz:Urgewalt

Neue Hohepriesterin eines energiegeladenen Jazzrock-Gesangs: Sarah McCoy. (Foto: Anoush Abrar)

Die amerikanische Sängerin Sarah McCoy verarbeitet im Saal X ihr hartes Leben.

Von Oliver Hochkeppel

"Urgewalt" ist das Erste, was vielen einfällt, wenn sie Sarah McCoy singen hören. Die 38-Jährige aus Pain Plains im Bundesstat New York hat den harten Weg gehen müssen, um ihr Publikum zu finden. Als sie 15 war, starben Vater und Großmutter innerhalb weniger Tage, Musik half ihr über die Trauer hinweg. Als Erwachsene trampte sie nach Kalifornien, schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, machte Straßenmusik. In New Orleans begann sie, in kleinen Clubs im French Quarter zu singen und zu spielen. Ein steter Kampf, der sie prägte: Als Zuschauer hält man es bei ihren autobiografischen, Jazz mit Rock, Vaudeville oder Elektro-Pop mischenden Songs kaum für möglich, dass sie diese Energie je wieder so abrufen kann. Ihren Durchbruch hatte sie erst vor fünf Jahren, als sie in Paris im Vorprogramm von Jarvis Cocker und Chilly Gonzales spielte. Noch am selben Abend lud Chilly sie ein, im Studio ein paar Aufnahmen zusammen mit seinem Co-Produzenten Renaud Letang zu machen, der schon für Feist, Manu Chao, Jane Birkin oder Jamie Lidell arbeitete. Daraus wurde ihr Blue-Note-Debütalbum "Blood Siren". Jetzt darf man sich im Saal X des Gasteigs HP8 vom neuen Album "High Priestness" wegfegen lassen.

Sarah McCoy, Di., 6. Juni, 20 Uhr, Saal X Gasteig HP8, Hans-Preißinger-Str. 8, www.gasteig.de

© SZ/oho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: