Lokalrunde:Vier Gänge zum Kampfpreis

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Stefan Grosse und Tochter Julia stellen das Menü in ihrem Blauen Bock vor. (Foto: Stephan Rumpf)

Im Blauen Bock kommt man jetzt gerade günstig weg, und ein Baulöwe steigt in die Gastronomie ein.

Von Franz Kotteder

Den Münchner Wirten mag es an Personal fehlen, an Ideen fehlt es ihnen jedenfalls nicht. Im Restaurant Blauer Bock am Viktualienmarkt wärmt man so gut wie nie etwas auf, das macht man im Fine-Dining-Bereich ja auch nicht, außer halt gute Ideen. Im vergangenen Jahr handelte es sich da um das "Menü für Daheimgebliebene". Den ganzen August 2021 über kochte Küchenchef Daniel Kill damals ein Vier-Gang-Menü zu einem sensationell günstigen Preis, die Bude war voll, und zumindest an den Getränken war auch noch etwas verdient. Weil das so gut ankam, gibt es in diesem August wieder ein Menü für Daheimgebliebene. Für 45 Euro bekommt man vorneweg Gazpacho mit Stracciatella von der Burrata, dem ein Zwischengang in Gestalt eines lauwarmen Seesaiblings im Apfel-Sellerie-Holunderblütenfond folgt. Fachleute werden daran erkennen, dass Kill acht Jahre lang im Tantris unter Hans Haas gearbeitet hat (danach war er einige Jahre lang Küchenchef in New York). Als Hauptgericht gibt es ein Entrecôte vom argentinischen Herford- und Angus-Weiderind, das der frühere Schweizer Popstar Dieter Meier (Yello) auf seiner Farm Ojo de Agua im Nordwesten Argentiniens züchtet. Zum Nachtisch dann Marillen-Palatschinken mit Vanilleeis. Bei Reservierung von vier Personen stellt Restaurantchef Stefan Grosse eine Flasche Le Blanc "Edition Blauer Bock" aufs Haus dazu, bei sechs Personen eine Flasche Magnum Champs de Grillons rosé. So kommt man sicher gut durch den Abend (Restaurant Blauer Bock, Sebastiansplatz 9, Dienstag mit Samstag im August, von 18.30 Uhr an, 45 Euro pro Person, Reservierung unter Telefon 45 22 23 33 oder mail@restaurant-blauerbock.de).

Fine Dining

Die geheimnisvollste Neueröffnung der Stadt ist sicher das seit bald drei Jahren projektierte Fine-Dining-Restaurant im Untergeschoß der Maximilianstraße 6, einem klassizistischen Bau des Architekten Friedrich Bürklein. Der Pullacher Bauunternehmer Urs Brunner hat das denkmalgeschützte Gebäude gegenüber der Oper aufwändig saniert. Der Sternekoch Christian Schagerl soll dort mit Sommelierlegende Gerhard Retter ein Gourmetrestaurant eröffnen. Mehr weiß man dazu aber noch nicht. Brunners Bauunternehmen ist recht verschlossen, was ihre gastronomischen Projekte angeht. Wie jetzt über soziale Medien zu erfahren war, soll auch auf der Praterinsel demnächst ein Restaurant eröffnen. Brunner hat das dortige Ensemble schon vor einiger Zeit gekauft und will offenbar auch hier in die Gastronomie investieren. Die Rede ist von einem kleineren Restaurant mit großer Terrasse. Die Umbauarbeiten laufen bereits.

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