Abschiednehmen in der Pandemie:"Es ist etwas sehr Individuelles, in welchem Moment jemand stirbt"

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Claudia Bausewein sagt, es komme darauf an, die verbleibende Lebenszeit so gut wie möglich zu gestalten. Manche Patienten wünschen sich Sonne im Gesicht, andere ein Glas Sekt oder Schweinebraten ans Bett. (Foto: Catherina Hess)

Seit fast 35 Jahren begleitet Claudia Bausewein sterbende Menschen. Die Pandemie brachte viel durcheinander. Ein Gespräch über Abschiednehmen und die Sorge, einen Menschen zu verpassen.

Interview von Julia Huber

Claudia Bausewein hat ein herausforderndes Jahr hinter sich. Sie ist Direktorin für Palliativmedizin am Klinikum Großhadern. Früher durften Besucher auf ihre Station kommen, wann sie wollten. Keiner musste Schutzkleider tragen. Lange her. Bausewein, 56, trägt jetzt immer Maske, aber wenn sie einen Patienten kennenlernt, nimmt sie sie kurz ab und sagt: "Schauen Sie, so sieht mein Gesicht ohne Maske aus." Bausewein ist Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin. Sie setzt sich für diejenigen ein, die oft kaum noch sprechen können: Schwerkranke und sterbende Menschen.

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