Einmal kurz Haupt-Charakter in einem Retro-Videospiel sein. Wahlweise auch in einem Science-Fiction-Film aus den Achtzigerjahren. Oder einem gepflegten Rave um die Jahrtausendwende beiwohnen. Wenn Pablo Bozzi hinter dem Mischpult steht, ist das alles machbar. Auch gleichzeitig. Der DJ und Produzent fliegt in seinen Sets gerne mal zurück in die Vergangenheit und durch verschiedene Genres: Er klappert Techno und EBM ab, macht Abstecher in Synth-Pop und New Wave und würzt vor allem seine eigenen Tracks mit Italo-Elementen. "Italo Bozzy Music" wird sein Sound deshalb zwar manchmal genannt, ganz richtig einordnen lassen sich seine Produktionen aber nicht unbedingt: Von epischer Elektronika bis düsteren Dance-Number experimentiert der Franzose, der mittlerweile in Berlin lebt, gekonnt mit so ziemlich jeder Klangästhetik.
Seine Inspiration dafür holt er sich zum Beispiel in der Filmmusik à la Ennio Morricone oder John Carpenter. Aber auch im Psychedelic Rock und Old School Rap. Wahrscheinlich wäre es also einfacher zu fragen, wovon sich Pablo Bozzi nicht inspirieren lässt. Vielleicht würde die Antwort darauf lauten, dass ihm klassische Musik nicht die Impulse liefert, die er braucht. Zumindest nicht mehr: Er war gerade sechs Jahre alt, als er während eines Konzertes so fasziniert vom gezupften Klang eines Cembalos war, dass er das Instrument selbst erlernte und fast zehn Jahre lang am Musikkonservatorium seiner Heimatstadt Toulouse studierte. Der Schlussstrich dafür waren seine Jugend und der Wunsch, die Konventionen klassischer Musik gegen elektronische Experimentierfreudigkeit zu tauschen.
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Nach seinem Abschluss in Sound-Design in Montpellier und mehreren Trips zwischen Frankreich und Deutschland, zog er schließlich nach Berlin. Hier gründete er auch sein Label Second Sight - mit dem Ziel, innovative Producer zu fördern, die, genau wie er, Genre-Grenzen verwischen und neue Sounds kreieren. Seinen eigenen Hybrid-Sound gibt es am Freitag, 22. März, in der Roten Sonne zu hören.
Pablo Bozzi, Freitag, 22. März, 23 Uhr, München, Rote Sonne, Maximiliansplatz 5