Umfrage der Stadt:Mehrheit der Münchner für Olympia-Bewerbung

50 Jahre nach Olympia '72 feierte München 2022 dieses Jubiläum. Ob die Spiele selbst in absehbarer Zeit wieder in die Stadt kommen, muss sich noch zeigen. (Foto: Leonhard Simon)

Vor allem jüngere Stadtbewohner erwarten sich einer Umfrage zufolge von dem Sport-Großevent Vorteile für Wirtschaft und Tourismus. Ältere sind da deutlich skeptischer.

Von Joachim Mölter

Fast zwei Drittel der Münchnerinnen und Münchner scheinen einer neuerlichen Bewerbung für Olympische Spiele aufgeschlossen gegenüberzustehen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der RIM Marktforschung GmbH, die die Stadt am Mittwoch veröffentlichte. Demzufolge begrüßen 34 Prozent der Befragten die Veranstaltung "sehr" und weitere 31 Prozent "eher". 28 Prozent lehnten eine Bewerbung mehr oder weniger entschieden ab; sieben Prozent hatten keine Meinung.

Befragt wurden im Januar und Februar 463 Personen. Die Umfrage ist repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung in München. Vor allem die Unter-50-Jährigen machten sich für Olympia stark, fast drei Viertel votierten dafür. Hauptargument: Die Spiele seien gut für Wirtschaft und Tourismus. Bei den Über-50-Jährigen erreichte die Zustimmungsquote nur knapp mehr als 50 Prozent. Die Gegner fürchten in erster Linie hohe Kosten.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sah dennoch ein "positives Signal, dass sich eine deutliche Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner eine Bewerbung der Stadt für Olympische Sommerspiele vorstellen kann". Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will "Ende des Jahres 2024" bekannt geben, ob und mit wem er sich bewirbt. Dabei geht es um die Sommerspiele 2036 und 2040. "Ob wir uns tatsächlich bewerben, entscheiden am Ende die Münchner Bürgerinnen und Bürger", sagte Reiter. Zuletzt hatten die bei einem Bürgerentscheid im Jahr 2013 die angestrebte Ausrichtung von Winterspielen verhindert.

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