Olympiapark:Langes Warten auf die Abkürzung

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Die alte S-Bahnbrücke an der Triebstraße bleibt für Radler und Fußgänger gesperrt

Von Lea Kramer, Olympiapark

Der stillgelegte Olympiabahnhof am Oberwiesenfeld ist eines der innerstädtischen Beton-Biotope, die seit Jahren für Diskussionen sorgen. Es ist vorgesehen, die ehemalige Bahnfläche zur öffentlichen Grün- und Erholungsfläche umzubauen. Die alten Gleise und Bahnbrücken sollen ebenfalls neu genutzt werden. Die Querung an der Triebstraße etwa wird in das städtische Radwegnetz integriert und soll als Querverbindung zur Dreiseenplatte im Norden dienen. Diese Abkürzung wünschen sich die Bewohner der angrenzenden Viertel schon lange. Sie müssen sich wohl weiter gedulden, denn die Stadt plant nicht, die Brücke bald freizugeben.

Das Konzept für die ehemaligen S-Bahn- und Industrieanlagen sieht vor, auf dem 6,7 Hektar großen Gelände zwischen dem Sapporobogen im Süden und dem Eisenbahn-Nordring im Norden ein vielfältig nutzbares Naturgelände zu entwickeln. Neben einem Biotop für geschützte Tierarten soll es Veranstaltungsflächen, Skateplätze für Jugendliche, Liegewiesen, eine Promenade sowie ein Wegenetz zum Spazierengehen und Radeln geben. Der Bauausschuss im Stadtrat hatte diesen Plänen im Frühjahr 2017 zugestimmt. Seit Sommer 2019 ist das Projekt in der Vorplanungsphase. Grund genug für den Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart, mal nachzuhaken, ob die geplanten Fußgänger- und Radüberwege priorisiert werden könnten - zumal die dafür vorgesehene Brücke seit Jahrzehnten vorhanden ist. Seit den 1980er-Jahren wird die Trasse nicht mehr befahren. Die Bahnbrücken sind gesperrt und verfallen zusehends.

Dem Vorschlag, die Brücke schon jetzt für Fußgänger und Radfahrer zu öffnen, hat das Mobilitätsreferat eine Absage erteilt. In einer Stellungnahme beruft es sich auf den "hohen Sanierungs- und Umbaubedarf" der Brücke. Ein vorgezogener Ausbau der Anbindung an die Pressestadt sei "leider nicht realisierbar". Zudem verweisen die Verantwortlichen auf die Ampel an der Kreuzung Moosacher Straße und Landshuter Allee, über die auch die offizielle Radroute in den Münchner Norden verläuft. Dort könnten Fußgänger schon jetzt über die Straße kommen.

© SZ vom 18.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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