Kay Schiller ist für eine Tagung über die Rolle der Kunst bei Olympia 1972 nach München gereist. Der Historiker, geboren 1962 in Waldsassen, aufgewachsen in Sauerlach, ist seit vielen Jahren Professor für moderne europäische Geschichte an der Universität Durham in Nordengland und inzwischen britischer Staatsbürger - den bayerischen Zungenschlag hat er aber nicht verloren. Bevor Samstagfrüh die Tagung in der Rathausgalerie beginnt, bestellt er in einem Café am Marienplatz ein Paar Weißwürste, die er fachmännisch zerlegt. Schiller hat sich auf deutsche Kulturgeschichte und Sportgeschichte spezialisiert und ist Chefredakteur der Zeitschrift "Sport in History". Mit seinem Kollegen Christopher Young hat er 2010 in den USA das wissenschaftliche Standardwerk zu den Münchner Spielen veröffentlicht, das 2012 unter dem Titel "München 1972. Olympische Spiele im Zeichen des modernen Deutschland" auf Deutsch erschien. In seinem neuesten Buch "Der schnellste Jude Deutschlands" widmet Schiller sich dem Leichtathleten und antifaschistischen Publizisten Alex Natan.
Neue Olympia-Bewerbung Münchens:"Eine Nummer zu klein für Olympische Spiele"
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Der Sporthistoriker Kay Schiller plädiert dafür, die Spiele künftig auf mehrere Städte zu verteilen - und findet, dass irgendwann auch Afrika zum Zuge kommen sollte.
Interview von Roman Deininger und Uwe Ritzer
Historischer Liveblog zu Olympia 1972:Als die heiteren Spiele zerstört wurden
Olympia 1972 beginnt ausgelassen, doch mit dem Attentat auf die israelische Mannschaft nimmt das Ereignis eine tragische Wende. Die SZ hat die Tage in München dokumentiert. Der historische Liveblog in der Nachlese.
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