Münchner Sportfestival:Höher, schneller, heiter

Lesezeit: 3 min

Alle können mitmachen: Wer über einen guten Gleichgewichtssinn verfügt, kann sich auf der Slackline testen. (Foto: Stefan Wunderle)

Beim Großereignis auf dem Königsplatz steht nicht der Leistungssport im Mittelpunkt, sondern der Spaß am Ausprobieren. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einer Partie Quidditch oder Disc Golf?

Von Thomas Becker

Skateboarden, Rhönradfahren, Trampolinspringen, Frisbeespielen: Kaum ist das kunterbunte Mitmach-Programm beim Munich Mash im Olympiapark abgebaut, wartet eine Woche später schon der nächste Höhepunkt für Freunde des Sports: Schon zum elften Mal veranstaltet das Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt am Sonntag, 9. Juli, von 10 bis 18 Uhr das Münchner Sportfestival - und das wie immer bei freiem Eintritt und vor prima Kulisse: auf dem Königsplatz, wo im vergangenen Jahr bei den European Championships die denkwürdigen, da maximal spektakulären Wettkämpfe der Kletterer und Beachvolleyballer ausgetragen wurden. Doch während damals ausschließlich die weltbesten Profis am Werk waren, darf sich am Sonntag nun auch jedermann ausprobieren oder gleich austoben.

Dass Sport die soziale, geistige und körperliche Gesundheit in jedem Alter fördert, ist eine Binse. Ziel des Sportfestivals ist es einmal mehr, den Besuchern den Spaß an der Bewegung näherzubringen, spielend, ungezwungen und gemeinschaftlich. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen verdient Sport einen besonderen Stellenwert: Bewegung stärkt schließlich das Selbstbewusstsein, Vereine geben Halt und bringen Menschen zusammen. Oberbürgermeister Dieter Reiter sagt: "Vor zwölf Jahren hat das erste Münchner Sportfestival den Grundstein für die jährliche Festival-Serie von heute gelegt. Umso mehr freue ich mich, dass die Veranstaltung, nach der dreijährigen Zwangspause, den Königsplatz München wieder in eine bunte Sportstätte verwandeln wird."

Viele Sportarten kann man am Sonntag ausprobieren. Jüngere Münchnerinnen und Münchner können mit dem Fahrrad über einen Parcours fahren. (Foto: Stefan Wunderle)
Wagemutige können beim sogenannten Ninja-Event "Minga Warrior" mitmachen. (Foto: Stefan Wunderle)
Auch Tanzgruppen zeigen ihr Können. (Foto: Stefan Wunderle)

Und schließlich gibt es garantiert bei jedem Sportarten, die er noch nie im Leben ausprobiert hat. Von Football bis Quidditch, von Bouldern bis Disc Golf und von Tennis bis Rollstuhlbasketball: Mehr als 70 außergewöhnliche bis traditionelle Sportangebote laden auf dem Königsplatz zum Mitmachen und Kennenlernen ein, Hashtag Vielfalt.

Ein ganz spezieller Programmpunkt ist heuer wieder das sogenannte Ninja-Event "Minga Warrior", das nach der spektakulären Premiere 2019 nun wieder zurück auf dem Königsplatz ist. Bereits am Samstag können Interessierte ihre Kraft, Geschicklichkeit und Schnelligkeit unter Beweis stellen. Unter den besten hundert Ninja-Sportlern und -Sportlerinnen wird am Sonntag dann im Finale von 14.30 Uhr an der "Minga Warrior" gekürt.

Einer, der völlig in dieser ja doch sehr speziellen Sportart aufgeht, ist Stefan Angermeier. Der 31-Jährige aus Karlskron bei Ingolstadt hatte es im Dezember 2021 aus der Masse von mehr als 7000 Bewerbern für die RTL-Show "Ninja Warrior Germany" bis ins Finale geschafft, wo er dann allerdings früh ausschied. Zwei Jahre zuvor hatte er den Sport für sich entdeckt, mit spezifischem Training begonnen und sich als gelernter Karosserie- und Fahrzeugbau-Mechanikermeister sogar seine eigenen Sportgeräte gebaut. Was vor Jahren mal mit einer schnöden Klimmzugstange begann, ist mittlerweile zu einer riesigen Übungsanlage im Garten des elterlichen Grundstücks mutiert, der er sogar einen Namen verpasst hat: Infinity Ninja Zone. Mittlerweile veranstaltet Angermeier dort sogar eigene Wettkämpfe, auch im Winter.

Hohe Sprünge und sensationelle Akrobatik erwartet die Zuschauer auf dem Königsplatz bei den internationalen "Munich Trickline Masters 2023 by Gibbon". Hier treten Slackline-Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt an, auch die 15-jährige Weltmeisterin Koi Okazawa, Vize-Weltmeisterin Mao Takebe sowie die Körperakrobatin Akari Sasaki, die beim Trickline Worldcup im vergangenen Jahr den dritten Platz belegte. Von 10 Uhr an können Zuschauer die Kunststücke der Profis bestaunen, das Finale findet von 17 Uhr an statt.

Und wer sich dagegen endlich mal im Jonglieren versuchen will, kann im Rahmen des Sportfestivals von 14 Uhr an sogar Teil eines Weltrekordversuchs werden: 25 absolute Jonglier-Anfänger müssen es gleichzeitig schaffen, in nur sieben Minuten Jonglieren zu lernen.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) lädt derweil auf den Festival-Soccer-Court ein. Zudem gibt es mehrere Mitmach-Angebote der BFV-Ferien-Fußballschule und dem Mädchen-Mobil, ein Inklusions-Turnier sowie zwei Turniere für Jungen- und Mädchenmannschaften beim Münchner Streetsoccer-Cup. Dazu gibt es noch diverse Show-Acts und Interviews auf den zwei Bühnen, jeweils geführt von Radio-Arabella-Moderator Uli Florl.

Verhungern muss auf dem Königsplatz auch niemand: Für Verpflegung, um die nach der sportlichen Betätigung leeren Energiespeicher schnell wieder aufzufüllen, ist dank verschiedener Food-Trucks gesorgt.

Münchner Sportfestival, So., 9. Juli, 10 bis 18 Uhr, Königsplatz, Eintritt frei, die Termine im Überblick: von 9.30 Uhr an: Halbfinale Minga Warrior; 10 - 12.30 Uhr: Münchner Streetsoccer-Cup; 10 - 18 Uhr: Munich Trickline Masters; 12.30 - 13.30 Uhr: Münchner Streetsoccer-Cup: Inklusion-Teams; 13.30 - 13.45 Uhr: Begrüßung durch Vertreter der Landeshauptstadt; 14.00 - 14.30 Uhr: Jonglier-Weltrekordversuch; 14.30 - 17 Uhr: Münchner Streetsoccer-Cup: Mädchen-Teams; von 14.30 Uhr an: Finale Minga Warrior; 15 - 18 Uhr: Breakdance Show; von 17 Uhr an: Finale Munich Trickline Masters; 17 Uhr: Siegerehrung Minga Warrior

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSubkultur in München
:Gasteig-Zwischennutzer öffnen erstmals alle Räume für die Öffentlichkeit

Bands, Künstler und Gastronomen können sich mächtig austoben: An diesem Sonntag geht es los in der "Fat Cat" - inklusive Blick auf die riesige Dachterrasse und in die Proberäume von Münchens prominentester Musiker-WG.

Von Michael Zirnstein

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: