Reden wir über München mit Siegfried Benker:Ohne Angst ins Altenheim

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In den Ruhestand geht Münchenstift-Chef Siegfried Benker nach zehn Jahren an der Spitze des städtischen Altenheimträgers. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Der scheidende Münchenstift-Chef Siegfried Benker spricht über gute Pflege, Wertschätzung fürs Team und seine Partei, die Grünen. Und über schmerzhafte Wahrheiten.

Interview von Sven Loerzer

In seinem Büro im zweiten Stock der Münchenstift-Hauptverwaltung in Ramersdorf steht ein Sonnenblumenstrauß, der einzige kleine Hinweis auf seine Parteizugehörigkeit zu den Grünen, deren Rathausfraktion er 16 Jahre lang führte. "Ein wenig Grün" hatte er sich einmal pro Woche bringen lassen, um nicht immer nur in den Bildschirm des zweckmäßig eingerichteten Zimmers zu starren. Auf dem Konferenztisch liegen vier prall gefüllte weiße Aktenordner, sie enthalten fein säuberlich gefaltete Pläne für das Neubauvorhaben Franz-Nißl-Straße. "Das sind nur die Entwässerungspläne, in achtfacher Ausfertigung für die vielen beteiligten Behörden", stöhnt Siegfried Benker. Gelbe Einmerker markieren die Vielzahl von Stellen, wo er als Münchenstift-Geschäftsführer noch unterschreiben muss. Wenn der 66-Jährige nach gut zehn Jahren auf dem Chefsessel Ende September in den Ruhestand geht, wird er nichts mitnehmen - persönliche Gegenstände hatte er nicht im Büro.

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