Jahresbilanz:Münchner stehen tagelang im Stau

Lesezeit: 2 min

Auf den ganzen Tag gerechnet verbringen Münchner Autofahrer 59 Stunden pro Jahr im Stau. Während der Stoßzeiten steigt der Wert nochmal um einiges. (Foto: Florian Peljak)

Der Navigationsgeräte-Hersteller Tomtom hat die Verkehrsdaten für München ausgewertet: Auf den Straßen müssen die Pendler zu den Stoßzeiten wieder viel Geduld haben - noch immer aber ist das Stau-Niveau niedriger als vor der Pandemie.

Von Andreas Schubert

In regelmäßigen Abständen veröffentlichen Anbieter von Verkehrsdaten Erhebungen, wie sich der Autoverkehr in einer Stadt entwickelt. Nachdem im Dezember das Unternehmen Inrix München mit 79 Stunden Zeitverlust im Jahr 2021 auf den Straßen als Nummer eins beim deutschen Stau-Ranking ausmachte, hat nun auch die Konkurrenz von Tomtom ihre neuen Daten präsentiert.

Das Ergebnis: Während der Stoßzeiten verlieren die Münchnerinnen und Münchner im Auto stolze 98 Stunden jährlich, also vier Tage und zwei Stunden. Weniger drastisch ist der Zeitverlust auf den ganzen Tag gerechnet. Hier kommt München mit 59 Stunden auf Platz sechs im bundesweiten Ranking. Spitzenreiter der Tomtom-Liste ist Hamburg, danach kommen Wiesbaden, Berlin, Aachen und Nürnberg.

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

Das sogenannte Stau-Niveau lag 2021 in München bei 26 Prozent. Diese Angabe steht für die zusätzliche Reisezeit, die durch Staus entsteht, die Vergleichsgröße bildet der Wert des freien Verkehrsflusses, der meistens nachts gemessen wird. Mobilitätsreferent Georg Dunkel hatte zu solchen Werten vergangenes Jahr erklärt, dass diese problematisch seien. Aus seiner Sicht taugen die verkehrsarmen Nachtzeiten nicht als Maßstab für die Messung des Staulevels.

Folgt man dennoch den Angaben von Tomtom, so zeigen die Zahlen, dass das Stau-Niveau 2021 im Vergleich zu 2020 wieder um zwei Prozent gestiegen ist, aber immer noch vier Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegt. Fast 75 Prozent aller erfassten Daten stammen von innerstädtischen Fahrten, 21 Prozent aus den Landkreisen rund um München. Nur rund fünf Prozent der Fahrten starteten von weiter entfernt. Dabei zeigte sich von der zweiten Jahreshälfte 2021 an, dass sich der Autoverkehr im Sommer vorübergehend wieder an die Zeiten vor der Pandemie angeglichen hat.

Fürstenfeldbruck, Ebersberg und Freising waren dabei die drei Landkreise mit den meisten Einpendlern, auf Gemeinde-Ebene waren es Germering, Dachau und Unterhaching. Die meisten der Fahrten nach München waren dabei zwischen 20 und 25 Kilometer lang, wobei sich die Fahrzeiten 2021 im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie um etwa fünf Minuten verkürzt haben.

Die Analysten von Tomtom kommen zu dem Schluss, dass der Öffentliche Personennahverkehr während der Pandemie stark an Attraktivität verloren habe und viele Reisende das eigene Auto bevorzugten. Ansonsten hätten sich Homeoffice und der Anstieg der Fahrradnutzung in den Zahlen zum innerstädtischen Verkehr in den Morgenstunden an Werktagen niederschlagen müssen. "Beide Effekte scheinen durch Umsteiger von Bus, Tram und Bahn auf den eigenen Pkw nahezu vollständig kompensiert zu werden", teilt das Unternehmen mit.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusTraditionsbetrieb in Gefahr
:Die drei vom Hinterhof

Walter Sommerer, sein Sohn Peter und der Enkel Max sind Kfz-Mechaniker. Mitten im schicken Haidhausen reparieren sie die Autos der Nachbarschaft. Seit mehr als 50 Jahren gibt es den Familienbetrieb - doch bald könnte alles vorbei sein.

Von Sonja Niesmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: