Stärkung der Demokratie:"Es geht nicht immer um Leben und Tod"

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Bis hierher und nicht weiter: Verena Berthold bringt hilfsbereiten Menschen bei, wie man Zivilcourage zeigt und Grenzen setzt, ohne sich in Gefahr zu bringen. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die Psychologin Verena Berthold leitet den Verein "Zivilcourage für alle". Er zeigt Menschen, wie sie in brenzligen Situationen eingreifen können, ohne sich selbst zu gefährden.

Von Joachim Mölter, München

Man muss die Geschichte von Kitty Genovese kennen, um die von Verena Berthold zu verstehen. Also dann: Kitty Genovese war Geschäftsführerin einer Kneipe in New York, und als sie eines Morgens um kurz nach drei Uhr von der Arbeit heimkam, lauerte ihr ein Typ auf. Wenige Meter vor der Haustür stach er ihr zweimal in den Rücken, die 28-Jährige schrie um Hilfe, in den umliegenden Wohnhäusern gingen Lichter an, ein Mann rief aus dem Fenster: "Lass' das Mädchen in Ruhe!" Daraufhin rannte der Typ weg, und die Lichter gingen wieder aus. Genovese schleppte sich in den Flur ihres Mietshauses, dahin, wo sie keiner mehr sehen konnte, als der Typ ein paar Minuten später zurückkehrte. Er hatte in der Nähe gewartet, ob jemand die Polizei verständigt hatte, und als die nicht kam, gab er der schwer verletzten Frau mit seinem Messer den Rest. Während Kitty Genovese im Sterben lag, vergewaltigte er sie und klaute die 49 Dollar, die sie bei sich hatte.

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