Ukraine-Demo in München:"Bis sie aufhören, uns anzugreifen"

Putins Krieg gegen die Ukraine treibt die Menschen auf die Straße - auch an diesem Samstag wurde in München demonstriert. (Foto: Florian Peljak)

Attacken auf Zivilisten, Bomben auf Krankenhäuser: Russland setzt seinen Krieg gegen die Ukraine fort. Bei Protesten in München kommen auch Geflüchtete zu Wort.

Zahlreiche Menschen sind am Samstag in München gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. Zu der Demonstration auf dem Königsplatz seien gut 1500 Menschen gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Einige hundert Demonstranten waren kurzzeitig auch auf dem Odeonsplatz. Es sei wirklich überwältigend und schön zu sehen, wie Menschen, die man erst vor ein paar Tagen aus der Ukraine nach München gebracht habe, jetzt nichts dringender wollten, als anderen Menschen aus der Ukraine in München zu helfen, sagte der Münchner Stadtrat Felix Sproll von der Partei Volt, die die Kundgebung auf dem Königsplatz angemeldet hatte.

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(Foto: Florian Peljak)

Die eigentliche Kundgebung findet an diesem Samstag am Königsplatz statt - doch einige hundert Menschen demonstrieren auch auf dem Odeonsplatz.

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(Foto: Florian Peljak)

Make love not war: Die Forderung ist alt, aber akut.

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(Foto: Florian Peljak)

Demonstranten halten die ukrainische Flagge und singen unter anderem die ukrainische Hymne.

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(Foto: Florian Peljak)

Eine Frau schwenkt ihre ganz eigene Flagge aus gefalteten Friedenstauben in blau und gelb.

Unterstützer, zu denen auch Sproll gehörte, hatten zuletzt an der ukrainisch-slowakischen Grenze geholfen und Menschen nach Bayern gebracht. Unter den Demonstrationsteilnehmern war etwa eine 27 Jahre alte ukrainische Journalistin, die erst vor wenigen Tagen aus der Stadt Odessa nach München geflüchtet war. Es sei wichtig, dass Deutschland jetzt der Ukraine helfe, sagte sie. Der einzige friedliche Weg sei, die ökonomischen Beziehungen mit Russland zu stoppen - "bis sie aufhören, uns anzugreifen", sagte sie.

Kinderkrankenstationen und Geburtskliniken zu attackieren, Zivilisten zu töten, die Stadt Mariupol regelrecht auszuhungern - "das ist Barbarismus und das muss ein Ende haben", sagte der SPD-Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher. "Wir stehen an der Seite der ukrainischen Bevölkerung. Das ist das Zeichen dieser Demonstration."

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