Ausbau des Nahverkehrs:Protest gegen Tram-Planung in Schwabing

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Protest gegen Verkehrspläne: Der Fahrgastverband Pro Bahn, der ADFC und andere Aktivisten fordern eine eigene Trasse für die Tram in der Leopoldstraße. (Foto: Robert Haas)

Bei der geplanten Tram-Nordtangente soll sich die Straßenbahn ihren Platz auf der Leopoldstraße mit Autos teilen. Kritiker fordern dagegen ein Rasengleis in der Mitte - und weniger Fahrspuren.

Dass die Tram-Nordtangente kommen soll, darüber sind sich Fahrgast- und Umweltverbände mit der Stadt und der Münchner Verkehrsgesellschaft einig. Nur bei der Realisierung sehen sie noch einigen Diskussionsbedarf. Mit den aktuellen Plänen für den ersten Planungsabschnitt zwischen Elisabethplatz und Münchner Freiheit sind sie unzufrieden, weshalb sie am Montagmittag auf der Leopoldstraße dagegen demonstriert haben.

Am Mittwoch soll der Mobilitätsausschuss des Stadtrats den Trassierungsbeschluss fällen. Und der sieht vor, dass sich die Straßenbahn auf der Leopoldstraße zwischen Münchner Freiheit und Franz-Joseph- respektive Martiusstraße die Trasse mit dem Autoverkehr teilen soll. Dies betrachten unter anderem der Fahrgastverband Pro Bahn und der Arbeitskreis attraktiver Nahverkehr als Fehlplanung. Denn so stünden auch die Trambahnen zusammen mit den Autos im Stau. Deshalb fordern die Verbände ein Rasengleis in der Mitte der Leopoldstraße. Dafür müsste allerdings dann pro Fahrtrichtung eine Autospur geopfert werden.

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Die Verwaltung will die beiden Fahrspuren je Richtung erhalten. Stattdessen soll die Zufahrt zur Leopoldstraße für Autos mit Ampeln so dosiert werden, dass Staus gar nicht erst entstehen und die Tram trotzdem gut vorankommt. Für Andreas Barth von Pro Bahn widerspricht diese Planung den Zielen der Verkehrswende und des Klimaschutzes. Die Stadt wolle doch den Autoverkehr durch den Ausbau des ÖPNV und des Radverkehrs reduzieren. Man müsse also davon ausgehen, dass künftig auf der Leopoldstraße ohnehin weniger Autos unterwegs seien, weshalb eine Fahrspur reichen müsse.

Gegen die Planungen in der Franz-Joseph-Straße sträubt sich der Fahrradklub ADFC. Hier ist entgegen dem Rat der Fahrradlobby an der Einmündung in Richtung Leopoldstraße lediglich ein Radstreifen in Mittellage vorgesehen, rechts daneben verbliebe eine Rechtsabbiegespur, in der Mitte der Straße wäre der Tram-Bahnsteig. Ginge es nach den Initiatoren des Radentscheids, würde die Franz-Joseph-Straße in Richtung Westen zur Einbahnstraße, so wäre genügend Platz für breite und sichere Radwege. Das lehnt das Mobilitätsreferat allerdings ab, da sich sonst der nach Osten führende Autoverkehr in Wohngebiete verlagere und es zu Engpässen an der weiter nördlich verlaufenden Herzogstraße kommen würde.

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