Promi-Tipps für München und Bayern:Die Woche von Dominik Glöbl

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Dominik Glöbl ist Trompeter bei "Dreiviertelblut" und seiner Band "Die Schlenkerer". Regelmäßig moderiert er auch die "Wirtshaus Musikanten" im Bayerischen Fernsehen. (Foto: privat)

Der Musiker und Moderator arbeitet gerade an zwei neuen Alben. In der Woche vom 13. bis zum 19. Juni freut er sich auf Ausflüge mit der Familie und seinen Auftritt mit "Dreiviertelblut" auf Tollwood. Ein Gastbeitrag.

Seit vielen Jahren ist Dominik Glöbl als Trompeter mit der Münchner Band Dreiviertelblut und dem Singspiel am Nockherberg auf der Bühne. Zu einer festen Institution ist für ihn die BR-Serie "Wirtshausmusikanten beim Hirzinger" geworden. Dort moderiert er nicht nur, sondern spielt auch mal mit Herbert Pixner oder spricht ungezwungen mit Fredl Fesl. Im September startet seine neue Serie "Ein Bayer in Oberösterreich" beim Linzer Fernsehsender LT1. Daneben arbeitet er am neuen Album von Dreiviertelblut, das im Winter erscheinen soll, und einem neuen seiner eigenen Gruppe Die Schlenkerer.

Montag: Wuchtiges Ensemble

Entgegen der einhelligen Meinung über Montage: Ich mag sie! Manchmal sitze ich voller Elan schon früh am Schreibtisch, wenn ich den "Tatort" am Vorabend mal nicht mehr ganz geschafft habe und früh eingeschlafen bin. Der Musiker-Corona-Rhythmus steckt noch in mir, was soll's. Heute Abend proben wir mit meinem großen Blechbläserensemble "East Eleven" für ein Konzert am 3. Juli in Sünching. Ich muss noch Noten sortieren und ein Programm dafür basteln. Zwischendrin lass ich mich aber immer wieder mit toller und frischer Musik ablenken. "Albedo" heißt das neue Album von Federspiel, einem großartigen Blechbläser-Ensemble aus Österreich. Erscheint am 24. Juni, auf jeden Fall reinhören!

Dienstag: Haindlings Rutsche

Heute möchte ich mit meinen Kindern ins Freibad, wenn das Wetter hält. In Geiselhöring gibt es ein super Freibad, da war ich selbst als Kind schon jeden Sommer. Es hat eine tolle Rutsche, die "Laberrutsch'n". Sie wurde auch schon von Haindling auf Herz und Nieren getestet und im Bayerischen Rundfunk öffentlich für gut befunden. Also nichts wie hin. Was braucht jeder einen eigenen Pool im Garten, wenn man so ein Freibad vor der Nase hat? Danke Geiselhöring! Ich hoffe, ich kann mit meinen Enkeln auch noch dort zum Rutschen gehen.

Mittwoch: Geliebtes Chiemgau

Es sind Schulferien, und wir haben Zeit für einen Ausflug. Ich will Schifferl fahren mit meiner Familie, und zwar am Chiemsee. Gott, wie ich das Chiemgau liebe. Wir fahren von Prien mit dem Dampfer zur Herreninsel und machen uns einen entspannten Tag. Danach haben alle Hunger. Und wo fährt man hin, wenn man in dieser Gegend Hunger hat? Natürlich zum Lenzi nach Söllhuben ins Gasthaus Hirzinger. Die Küche ist hervorragend und der Biergarten ein Traum. Ich bestelle das, was ich immer esse, wenn ich dort die Wirtshausmusikanten moderiere: angebratenen Leberkäs mit Kartoffelsalat und, ganz wichtig: zwei Spiegeleier drauf! Und dazu ein Hirzinger Weißbier vom Unertl aus Haag. Seele der Bayern, was willst du mehr?

Donnerstag: Der Boss blickt zurück

In seiner Autobiografie "Born to run" legt Bruce Springsteen sein Leben offen - mit derselben Ehrlichkeit, Lebensfreude und Eigenwilligkeit, die auch seine Songs auszeichnen (hier bei seiner Kanada-Tour 2017). (Foto: Nathan Denette/dpa)

Heute am Prangertag (Fronleichnam: Kirche und Prozession gehört in Bayern zu jedem Blasmusiker dazu) steht etwas Hausarbeit an. Ich liebe es, Wäsche zu machen. Kein Witz, es ist wirklich so. Ich sortiere die Wäsche nach Farben, mach' die Maschine an, hänge sie danach auf die Leine, und abends kommt nach all der Pflicht die Kür, das Bügeln. Ich bügle einfach gerne, auch wenn ich es laut Aussage meiner Frau nicht sonderlich gut kann. Aber es entspannt mich. Während die Wäsche auf der Leine trocknet, kann ich mich auf die Liege hauen und etwas lesen. "Born to run" heißt die Biografie von Bruce Springsteen. Ein 700 Seiten-Schinken, der Junge hat was erlebt. Ich steh' auf Musikerbiografien. Ich will wissen, warum sie so wurden, wie sie sind und wie sie das wurden. The Boss!

Freitag: Mit Tootsie im Graben

Schon früh will ich mit dem Auto nach München fahren. Wir proben für das Musical "Tootsie" am Gärtnerplatztheater, eine europäische Erstaufführung. "Tootsie" ist eine herrliche Travestiekomödie, bei der ein abgehalfterter Broadway-Schauspieler in die Rolle einer Frau schlüpft, nur um einen begehrten Platz im Ensemble zu ergattern. Ich kenne bisher nur die Musik, höre und übe sie seit Wochen zu Hause, und sie hat Power. Ich bin schon sehr auf die szenische Umsetzung gespannt. Zudem ist es das erste Mal, dass ich am renommierten Gärtnerplatztheater spielen darf. Was für eine Ehre. Ein wenig nervös, aber auch voller Vorfreude sitze ich im Graben. Am 7. Juli ist Premiere. Das wird was werden!

Samstag: Marsch und Polka

"Die Schlenkerer" rund um Bandleader Fritz Winter (re.) machen Blasmusik, die groovt. (Foto: Lisa Schätz/Die Schlenkerer)

Heute nehme ich mir vormittags Zeit, um neue Musik zu schreiben. Wir arbeiten gerade am zweiten Album unserer Gruppe Die Schlenkerer. Das Schöne bei uns ist, dass jeder der Musiker - Fritz Winter, Christian Höcherl, Jürgen Malterer und Frank Feulner - für die Band komponiert. Da hängt die Latte hoch, etwas Gutes abzuliefern. Ich habe für unser erstes Album "Zamm" eine Polka für meine Tochter geschrieben, die "Schöne Helena Polka". Sie liebt dieses Stück und wird immer rot, wenn sie es im Radio oder sonst wo hört. Für meinen Sohn Thilo will ich jetzt einen Marsch schreiben, er soll "Der Mächtige im Volk" heißen. Ein paar Ideen dazu hab ich mir schon auf mein Handy gesungen, die versuche ich jetzt zusammenzubauen und zu arrangieren. Am Nachmittag muss ich das Auto packen, es geht zu einem Auftritt nach Thalgau in Österreich mit Dreiviertelblut. Ich freu' mich schon so sehr auf die Jungs und die Musik, denn in dieser Band hat meine Seele Heimat gefunden.

Sonntag: Doppelkonzert auf Tollwood

Dominik Glöbl ist Stammtrompeter bei "Dreiviertelblut", die zusammen mit "Django 3000" auf Tollwood spielen werden. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Es ist so schön, dass wir wieder alle mit offenem Herzen und mit pulsierendem Blut in den Adern das Leben genießen dürfen - nach so viel Abstand. Jetzt müssen wir raus. Zueinander, an einen Ort, der uns das gibt, was das Leben doch so sehr ausmacht. Das Zusammensein und die Freude, einen besonderen Moment gemeinsam teilen zu dürfen. Heute Abend steht ein absolutes Highlight an. Wir spielen mit Dreiviertelblut auf dem Tollwood-Festival in München in der großen Musikarena. Und zwar ein Doppelkonzert mit Django 3000, die mit Fug und Recht als musikalische Brandbeschleuniger bezeichnet werden können. Ich will tanzende Körper sehen, johlende Kehlen und schwitzende Achseln. Und: Ich werde mitmachen. Ich freu mich schon so sehr auf alle. Denn jetzt fängt es erst so richtig an!

Seine Heimat, ein kleines Dorf in Niederbayern und eine musikalisch begeisterte Familie bildeten die Grundlage für den künstlerischen Werdegang von Dominik Glöbl. Er besuchte das Anton-Bruckner-Gymnasium in Straubing und studierte danach Trompete an der Hochschule für Musik und Theater in München. Obwohl in der traditionellen Blasmusik aufgewachsen und verwurzelt, hat er sich schon früh über Genregrenzen hinwegbewegt. Der Musiker ist bekannt durch zahlreiche Auftritte bei "Dreiviertelblut" und den "Schlenkerern" sowie als Trompeter beim Singspiel auf dem Nockherberg. Außerdem ist er seit 2018 Moderator des Blasmusikfestivals "Woodstock der Blasmusik". Seit November 2017 moderiert Glöbl die Musiksendung "Wirtshausmusikanten beim Hirzinger" im Bayerischen Fernsehen und seit 2022 reist er regelmäßig durch Österreich mit seiner Serie "Ein Bayer in Oberösterreich" beim Fernsehsender LT1.

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