Tierschutz:Vorwurf der Tierquälerei

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Der Tierrechtsorganisation sind Bilder von einer Überwachungskamera in einer Hundepension zugespielt worden. (Foto: Peta)

Die Tierrechtsorganisation Peta klagt an: In einer Münchner Hundetagesstätte sollen Tiere massiv misshandelt worden sein. Die Polizei hat jetzt einen 29-jährigen Mann als Tatverdächtigen ermittelt.

Schwere Vorwürfe erhebt die Tierrechtsorganisation Peta gegen eine Hundepension im Münchner Stadtteil Freimann. Dort seien mehrere Hunde wiederholt von einer Person massiv misshandelt worden. Die Tierschutzorganisation forderte am Freitag das Veterinäramt München auf, die betroffene Hundepension mit sofortiger Wirkung zu schließen und gegen die Verantwortlichen ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot auszusprechen. Zudem hat Peta Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet.

Die Polizei hat mittlerweile einen 29-jährigen Mann mit Wohnsitz im Landkreis Dachau als den mutmaßlichen Täter identifiziert. Er hat in der Hundepension gearbeitet. Beamte der Inspektion Dachau haben ihn an seinem Wohnsitz aufgesucht und ihn als Tatverdächtigen belehrt und vernommen. Auch das Veterinäramt im Kreisverwaltungsreferat wurde informiert.

Nun muss allerdings noch weiter ermittelt werden - so ist etwa völlig unklar, zu welchem Zeitpunkt das Video gedreht wurde. "Wir wissen nicht, ob es zwei Wochen oder zwei Jahre alt ist", sagte ein Polizeisprecher. Tierquälerei ist nach fünf Jahren verjährt.

Videos von einer Überwachungskamera, die Peta am vergangenen Mittwoch zugespielt worden seien, zeigen mutmaßlich mehrere Taten vor Ort. Sie sind auf der Homepage und dem Instagram-Kanal der Tierschützer zu sehen. Dort sieht man, wie der Mann in verschiedenen Situationen wiederholt nach einzelnen Hunden tritt oder sie hochhebt und durch den Raum wirft. In einem Video zieht er einen Hund an den Ohren und setzt sich später auf das Tier drauf. Auf einem Video soll eine andere Person im Raum zu sehen sein, die nicht einschreitet. Eine Fachreferentin von Peta warnte am Freitag nicht nur vor körperlichen, sondern auch vor psychischen Schäden für die Tiere.

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Die Inhaberin der betroffenen Hundepension hatte sich schon am Sonntag auf der Homepage "aufrichtig für das entstandene Leid der mir anvertrauten Hunde" entschuldigt. Sie sei "zutiefst erschüttert und schockiert" über die Berichte. Die gezeigten Handlungen verurteile sie als "inakzeptabel und grausam". Sie kündigte überdies an, Anzeige zu erstatten und räumte gleichzeitig ein, es sei ihre Pflicht gewesen, "Vertrauen mit Überprüfung zu kombinieren". Zuletzt bittet sie um die Möglichkeit, die Angelegenheiten zu klären. In der kommenden Woche soll die Hundepension geschlossen bleiben.

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