Elefanten im Tierpark Hellabrunn:Wenn die Tochter die Mutter nach 28 Jahren wiedersieht

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Elefantenkuh Panang zieht nach Zürich um. (Foto: Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)

Die Elefantenkuh Panang kehrt nach Jahrzehnten in München an ihren Geburtsort Zürich zurück, um dort mit ihrer betagten Mutter zu leben. Aber noch trainiert sie in Hellabrunn für ihren großen Tag.

Von Stephan Handel

Familienzusammenführung nach 28 Jahren: Die Elefantenkuh Panang, die seit 1995 im Tierpark Hellabrunn lebt, wird Ende November in den Zoo Zürich zurückkehren - dort wurde sie 1989 geboren; sie wird jetzt wieder auf ihre Mutter Ceyla-Himali und die ihr bislang unbekannte Schwester Farha treffen.

Panangs Umzug nach München vor bald 30 Jahren hatte einen tragischen Hintergrund: Ihre Schwester Komali hatte im Züricher Zoo einen Tierpfleger angegriffen und verletzt. Weil weitere Angriffe befürchtet wurden, wurde Komali eingeschläfert. Offenbar rechnete der Zoo bei Panang mit ähnlichem Verhalten - deshalb wurde sie aus der Gruppe herausgenommen und nach München abgegeben.

Nun soll sie nach einer Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms wieder in ihre alte Heimat zurückkehren. "Die Idee dahinter ist, dass Elefanten in zoologischen Gärten - wie auch ihre Artgenossen in der Natur - in matriarchalen Strukturen zusammenleben, also im Familienverbund mit verwandten Elefantenkühen," erklärt Tierpark-Direktor Rasem Baban.

Panang beim morgendlichen Training ... (Foto: Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)
... erst werden Kommandos geübt, dann der Rüssel gespült ... (Foto: Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)
... und dann darf gefuttert werden. (Foto: Jan Saurer/Tierpark Hellabrunn)

Die Abreise Panangs wird seit Wochen vorbereitet. Die Elefantengruppe absolviert mit ihren Pflegern täglich ein medizinisches Training, bei dem verschiedene Kommandos ausgeführt werden. Danach wird Panang in einen beheizten Spezialcontainer für den Transport geführt. Dieser Ablauf wird jetzt schon geübt, sodass er für die Tiere zur Routine wird und der eigentliche Abreisetag entspannt und unaufgeregt ablaufen kann.

Um Panang die Eingewöhnung in Zürich zu erleichtern, werden sie zwei Münchner Tierpfleger die ersten Tage begleiten und ihren Schweizer Kollegen die Charakterzüge und Eigenheiten des Tieres zeigen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Familienzusammenführung gelingen wird und sich Panang auch hier im Zoo Zürich wohlfühlen wird", sagt Cordula Galeffi, die zuständige Kuratorin für Elefanten in Zürich. Man rechne damit, dass Ceyla-Himali (Jahrgang 1975) auch nach 28 Jahren ihre Tochter erkennen werde und auch Farha überzeugen werde, Panang zu akzeptieren. Um das Wiedersehen zu erleichtern, wurde schon Kot von Panang nach Zürich gebracht - Elefanten erkennen sich auch an Gerüchen.

Der Kaeng Krachan Elefantenpark im Zoo Zürich wurde 2014 neu eröffnet und zählt zu den modernsten Elefantenanlagen Europas. Derzeit leben auf der Anlage fünf asiatische Elefanten.

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