Der Heilige Markus ist unter anderem Schutzpatron der Bauarbeiter, Maurer und Glaser. So gesehen dürfte beim Neubau des Haunerschen Kinderspitals am Klinikum Großhadern nichts mehr schiefgehen, denn gleich drei Markusse haben beim Spatenstich am Montagnachmittag zunächst das Wort und dann die Schaufel geschwungen.
Markus Lerch, der Ärztliche Direktor des LMU-Klinikums, begrüßte rund 250 Gäste und skizzierte das Lebens des Klinikgründers und Namensgebers August von Hauner, die Geschichte des Krankenhauses am Goetheplatz bis hin zum nun entstehenden Neubau - nach Lerchs Worten soll es bei Fertigstellung die "modernste Kinderklinik Europas" werden. Lerch sagte, dass bislang 24,5 Millionen Euro an Spenden eingegangen seien, nach seinen Worten ein großartiges Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.
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Ministerpräsident Markus Söder sagte gleich zu Beginn seiner Ansprache: "Eigentlich hätten wir das schon längst vollziehen müssen." Er meinte damit die schier unendliche Planungs-Geschichte für das "Neue Hauner" - gut zwölf Jahre sind seit den ersten Ideensammlungen vergangen. Dann gab Söder bekannt, dass die zuletzt genannte Investitionssumme von 400 Millionen Euro schon wieder überholt ist; 600 Millionen sollen es jetzt werden.
Er forderte, eine "Medizinstrategie für Bayern" zu entwickeln, damit der Freistaat in der "Champions League für Medizin" spiele. Er widersprach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, wonach er beziehungsweise seine Staatskanzlei sich aus Wahlkampf-Gründen für den Termin des Spatenstichs stark gemacht hätten. Zum Schluss meinte er noch, das "Neue Hauner" werde ein "super bayerisches Krankenhaus".
Der Herzenswunsch eines Kindes für das "Neue Hauner": eine Rutsche
Wissenschaftsminister Markus Blume begann seine Rede mit einem Versprecher: Er wollte die von Söder genannte Investitionssumme bestätigen, sagte aber statt Millionen Milliarden - 600 Milliarden Euro, das wäre tatsächlich mal eine Summe für eine Klinik. Söder schaltete schnell und rief Blume vom Tisch aus zu: "Dann wäre das dein letzter Spatenstich."
Blume nannte die Zusammenkunft einen "absoluten Herzenstermin". Er berichtete von einem Film aus dem alten Hauner, in dem ein kleiner Patient gefragt wurde, was der sich für die neue Klinik denn wünsche - er fand, eine Rutsche wäre ganz schön. Daraufhin meinte der Minister, dass bei Kosten von 600 Millionen Euro eine Rutsche doch eigentlich drin sein müsste.
Uta Riedel vom Staatlichen Bauamt München 2 referierte die Details des Plans: 19 000 Quadratmeter wird die neue Klinik haben, verteilt auf sieben Stockwerke, fünf davon oberirdisch. Es werde ein großes Rechenzentrum gebe, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, eine Schule für Kranke, Räume für Forschung, Lehre und Ausbildung und zwei Therapiegärten.
Zum Schluss sprachen die beiden Ärzte, die das Neue Haus hauptsächlich leiten werden: Oliver Muensterer, Direktor der Kinderchirurgischen Klinik, freute sich auf neue therapeutische Möglichkeiten, Christoph Klein, Direktor der Kinderklinik, sagte: "Wir wollen Advokaten für kranke Kinder sein."