Angebot für Jugendliche:"Lieber eine kleine Lösung, als keine Lösung"

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Die gute Nachricht: Der Stadtbezirk Sendling-Westpark könnte endlich einen Jugendtreff bekommen. Die schlechte: Es ist nur übergangsweise.

Ein viel beklagtes Defizit des Stadtbezirks Sendling-Westpark ist das Fehlen eines Jugendzentrums. Vom Bezirksausschuss (BA) seit Jahrzehnten gefordert und von der Stadtverwaltung längst als Bedarf anerkannt, scheiterte die Errichtung eines solchen Treffs ein ums andere Mal an Standortproblemen. Jetzt aber zeichnet sich zumindest eine Interimslösung ab: An der südlichen Ecke Garmischer und Bernrieder Straße wäre Platz für ein Provisorium aus Containern. Das Stadtjugendamt arbeitet bereits an einem Nutzerbedarfsprogramm und einem Finanzierungsvorschlag. Im vierten Quartal dieses Jahres soll beides dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt werden. Stimmt dieser zu, könnte aus der Idee im Laufe des Jahres 2023 Wirklichkeit werden.

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Das jedenfalls hofft der BA-Vorsitzende Günter Keller (SPD), der sich ansonsten in Bescheidenheit übt: "Lieber eine kleine Lösung, als keine Lösung." Auch in den Fraktionen des Bezirksausschusses Sendling-Westpark macht sich wegen der Entwicklung eine gewisse Erleichterung breit. Denn an der Notwendigkeit, der Jugend ein räumliches Angebot zu machen, besteht unter den Stadtteilvertretern nicht der geringste Zweifel. Erreichen möchten sie mit diesem Schritt nicht zuletzt die Jugendlichen aus dem Viertel um die Hinterbärenbadstraße, das in sozialer Hinsicht verstärkter Aufmerksamkeit bedürfe.

Nah an einer Lösung hatte sich der Bezirksausschuss früher bereits gewähnt, etwa als Umzugspläne der Feuerwehr bekannt wurden; deren Gebäude an der Zillertalstraße hätte sich für einen Umbau zum Jugendzentrum vortrefflich geeignet. Doch wegen finanzieller Probleme der Stadt wird die Wehr auf unabsehbare Zeit bleiben wo sie ist. Zerschlagen hat sich ebenso eine Interimslösung auf der freien Wiese gegenüber dem Münchenstift-Altenheim St. Josef. Wie sich herausstellte, sind dort einst so viele Sparten für Kabel und Kanäle verlegt worden, dass nur noch ein kleiner Streifen des Geländes zur Verfügung gestanden hätte.

Die Lokalpolitiker aus Sendling-Westpark gaben jüngst ihrer Hoffnung Ausdruck, dass nichts und niemand die aktuelle Interimsplanung mehr verzögern möge. Das kann man als flehentliche Bitte an jene städtischen Referate verstehen, die mit dem Projekt befasst sind. "Die müssen halt jetzt an einem Strang ziehen", wünscht sich Günter Keller, "damit aus dem Jugendtreff endlich was wird."

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