Der Handelskonzern Rewe hat in München seinen ersten Supermarkt ohne Kassen eröffnet. Kunden können sich dort per App anmelden, Waren aus den Regalen nehmen und einfach gehen. Kameras und Sensoren überwachen, was eingekauft wird, die Rechnung kommt dann kurze Zeit später aufs Handy. Laut Rewe ist das Geschäft an der Karlstraße 36 in der Maxvorstadt der erste vollautonome Supermarkt des Unternehmens. Zuvor war die Technik in zwei hybriden Geschäften in Berlin und Köln parallel zu klassischen Kassen getestet worden.
Derzeit testen mehrere Einzelhändler ähnliche Konzepte, wie Frank Horst vom Kölner Handelsforschungsinstitut EHI sagt. Meist handle es sich dabei um kleine Märkte. Das trifft auch für den autonomen Markt in München zu, der auf knapp 300 Quadratmeter Verkaufsfläche kommt.
Erster Probekunde in diesem war am Mittwoch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Es freue ihn, dass München als Standort gewählt wurde, sagte er, und: "Wenn sich das Konzept durchsetzt, könnten Warteschlangen schon bald der Vergangenheit angehören." Personal spart das Konzept dem Konzern zufolge nicht, unter anderem weil das Einräumen der Regale aufwendiger sei.