Lokalrunde:Mehr als Pasta

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In Eros Marrones Bar Elf gibt es seit der Wiedereröffnung auch mittags und abends Tagesgerichte. (Foto: Florian Peljak)

In der Corona-Zeit probieren zwei italienische Wirte etwas Neues aus

Von Franz Kotteder

Wer schon etwas länger in der Münchner Gastro-Szene unterwegs ist, der wird in der Bar Elf im Tal ein Déjà-vu erleben. Und das ausgerechnet, obwohl sie komplett neu gestaltet wurde, während des Corona-Lockdowns. Mitten im nicht sehr großen Gastraum steht nämlich ein erhöhter Holztisch, umringt von schicken, auberginefarbenen Barhockern. Und die stammen aus dem legendären Drei-Sterne-Restaurant Aubergine von Eckart Witzigmann. Man möge sich also mit geziemender Andacht darauf niederlassen. Später erfüllten sie ihren Zweck in der mittlerweile auch geschlossenen Brasserie l'Atelier in der Westenriederstraße. Nun also stehen sie in der Bar Elf von Eros Marrone, einem Freund und Geschäftspartner des verstorbenen L'Atelier-Chefs Thierry Leoncelli. Dort passen sie gut hin, denn das Einrichtungshaus Böhmler, dem die Tagesbar (mit abendlichen Öffnungszeiten) eigentlich gehört, hat den Innenraum sehr edel umgestaltet, mit dunkelgrün-auberginefarbenen Tapeten im Dschungelstil, einem schönen Tresen mit ebenso grünen Kacheln und Holztischen, während man draußen auf roten Regiestühlen sitzt. Seit der Wiedereröffnung Anfang Juli gibt es auch mittags und abends Tagesgerichte. "Ich bin zwar Italiener", sagt Marrone, der auch noch die Bar Roma im selben Karree und die Pizzeria Forno e cucina am Roecklplatz in der Isarvorstadt betreibt, "aber unsere Küche ist hier international". So gibt es neben der Pasta mit Salsiccia, Gambas oder Gemüse täglich ein Fleisch- und Fischgericht je nach Marktlage, Antipasti und Tramezzini sowieso. Und wie sich das für eine ordentliche Bar mit italienischem Hintergrund gehört, gibt es auf der Getränkekarte auch eine ordentliche Anzahl Aperitivi, Cocktails und koffeinhaltiger Heißgetränke. Die Stammgäste, sagt Eros Marrone, sind jedenfalls nicht nur geblieben, es kamen auch eine Reihe neuer hinzu (Bar Elf, Tal 11, täglich außer Sonntag 9-23 Uhr, Telefon 213 61 46).

Überhaupt sind Münchens Italiener momentan recht rührig. In der Maxvorstadt hat zum Beispiel Fabio Spagna im ehemaligen Vorstadt Café gerade das Supernova aufgemacht, sein sozusagen superneues Lokal, eine Mischung zwischen Bar und Trattoria. Spagna kennt man bereits aus dem Glockenbachviertel mit seiner Pizzeria The Italian Shot und vom Schwabinger Tor mit der Trattoria Marta. Die Supernova ist nun gewissermaßen eine Mischung aus beiden Läden. (Türkenstraße 83, täglich 9-1 Uhr, Telefon 356 47 72 31, www.supernova.restaurant).

© SZ vom 04.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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