München:Porschefahrer unter Koks schrammt an Polizeiauto - und trickst mit Fake-Urin

Das Polizeipräsidium in der Münchner Innenstadt. Vor Gericht stand ein Polizist, gegen den wegen des bislang deutschlandweit größten Drogen-Skandals bei einem Polizeipräsidium ermittelt wurde. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Der Mann touchiert vor dem Polizeipräsidium ein ziviles Einsatzfahrzeug der Beamten. Beim anschließenden Drogentest versucht der 42-Jährige zu betrügen - doch "so ganz unbeobachtet sind die Leute bei diesen Tests nicht".

Ein Porschefahrer unter Kokaineinfluss hat just vor dem Münchner Polizeipräsidium ein ziviles Einsatzfahrzeug touchiert und bei der anschließenden Drogenkontrolle mit Fake-Urin zu tricksen versucht. "Wir haben das aber bemerkt, so ganz unbeobachtet sind die Leute bei diesen Tests nicht", sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.

Der 42-Jährige aus Landshut hatte am Vortag mit seinem Luxuswagen in der Münchner Innenstadt einen Parkplatz gesucht - und eine Lücke vor dem Präsidium erspäht. Obwohl dort nur Einsatzfahrzeuge stehen dürfen, parkte er ein und berührte dabei einen Polizeiwagen - was die Hauswache des Präsidiums beobachtete. Bei der Unfallaufnahme bemerkten die Beamten drogentypische Auffälligkeiten und baten zum Urin-Test.

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Den versuchte der 42-Jährige mit synthetischem Urin zu manipulieren, den er in einem kleinen Beutel dabeihatte. Ein weiterer Test mit richtigem Urin bestätigte dann den Kokainkonsum. "Die Täuschung beim Urintest ist keine Straftat", erläuterte der Polizeisprecher. Es verhalte sich ähnlich wie bei Beschuldigten, die bei einer Vernehmung auch lügen dürften.

Allerdings dürfte sich das Verhalten des Mannes bei der Bewertung des Vorwurfs, unter Drogen Auto gefahren zu sein, strafverschärfend auswirken, da wegen des mitgeführten Fake-Urins von Vorsatz statt von Fahrlässigkeit auszugehen sei.

© SZ/dpa/anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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