Fahrplanwechsel:Was sich ab Sonntag beim MVV ändert

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Die S-Bahn fährt künftig auf fast allen Linien montags bis freitags von 5 bis 23 Uhr durchgehend im 20-Minuten-Takt bis zu den jeweiligen Endbahnhöfen. (Foto: Stephan Rumpf)

Ursprünglich sollte das Angebot bei U-Bahn, Bus und Tram gekürzt werden - stattdessen gibt es nun einige Verbesserungen. Die S-Bahn trumpft sogar mit einem dichteren Takt auf. Dafür steigen die Preise so stark, wie seit fast 30 Jahren nicht mehr.

Von Andreas Schubert

Zum Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag, 11. Dezember, stehen im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) wieder einige Änderungen an. Anders als von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zunächst angekündigt, wird es bei U-Bahn, Bus und Tram keine Kürzungen geben. Das hat der Stadtrat mit einer zusätzlichen Finanzspritze in letzter Minute verhindert. Tatsächlich kann sich die MVG sogar kleinere Verbesserungen ihres Angebots leisten, etwa bei den Schulbussen. Neue Angebote gibt es auch bei der S-Bahn und den Regionalbuslinien.

Bus

Die Stadtbuslinien 143 und 162 sollen dank neuer Ampelschaltungen von Sonntag an schneller unterwegs sein. Busse können ihr Grünlicht an mehreren Anlagen per Funkanmeldung anfordern.

Der Express-Bus X30 bekommt an der Vollmannstraße einen zusätzlichen Stopp. Gleiches gilt für die Linien 57 und 157, die im Neubaugebiet Freiham jetzt auch an der Annemarie-Renger-Straße halten. Die Linien 173, 180 und N76 halten am neuen Stopp Helene-Mayer-Ring.

Die Linie 188 fährt unter der Woche abends eine Stunde länger. Pro Richtung gibt es zwischen Unterföhring, Fichtenstraße und St. Emmeram künftig vier zusätzliche Fahrten. Die Linie 189 befährt in Unterföhring künftig einen neuen Linienweg über die Beta-Straße. Die Haltestellen Unterföhring Beta-Straße, Unterföhring Heinrich-Hildebrand-Weg und Unterföhring ZDF-Straße werden neu bedient, die Haltestellen Unterföhring Dieselstraße und Unterföhring Medienallee entfallen und werden zukünftig von der Regionalbuslinie 234 bedient. Das Angebot der Linie 147 wird durch die Regionalbuslinie 220 übernommen, die Liniennummer 147 entfällt. Alle Änderungen, auch in den Landkreisen, sind unter mvv-muenchen.de/fahrplanwechsel zu finden.

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U-Bahn

Die neuen U-Bahnen vom Typ C2, deren Flotte bis 2025 auf 85 Fahrzeuge anwachsen wird, haben nun auch die Zulassung für die Linien U4 und U5. Damit können die modernen Gliederzüge flächendeckend im gesamten U-Bahn-Netz eingesetzt werden. Die Fahrgäste profitieren vor allem von mehr Platz: Der C2 bietet knapp zehn Prozent mehr Kapazität als die Fahrzeuge der älteren Baureihen A und B.

Tram

Auf der Linie 20 kommen seit Kurzem längere Trambahnen zum Einsatz. Zwei- und dreiteilige Züge der Baureihe Avenio bilden eine fünfteilige Einheit mit Platz für fast 260 Fahrgäste.

S-Bahn

Die S-Bahn München bietet täglich rund 160 zusätzliche Fahrten an. Auf fast allen Linien kommt montags bis freitags von 5 bis 23 Uhr ein durchgehender 20-Minuten-Takt bis zu den jeweiligen Endbahnhöfen. Nur auf einzelnen Abschnitten in Außenbereichen der S2 West, S4 West und S7 Ost können die Züge infrastrukturbedingt nicht alle 20 Minuten fahren. Aber auch hier werden die Takte, sofern möglich, verdichtet.

Zusätzlich zu den dichteren Takten, soll auch der Betrieb robuster werden, indem die Wendezeit verlängert wird, also die Aufenthaltszeit an einer Endstation. Denn wenn es bei stadtauswärts fahrenden Zügen zu Verzögerungen kommt, die am Endbahnhof nicht kompensiert werden können, startet auch die Rückfahrt verspätet. Um diesen Effekt zu minimieren, plant die S-Bahn auf den Linien S 1 und S 7 weitere Fahrzeuge aus der vorhandenen Flotte ein und verlängert dadurch die Wendezeiten in Wolfratshausen auf 30 Minuten und am Flughafen auf 25 Minuten. Ähnliche Verbesserungen gibt es an Nachmittagen auf der S 2 in Petershausen.

Teurere Tickets

Bus- und Bahnfahren wird in und um München deutlich teurer. Im Durchschnitt kosten Tickets 6,9 Prozent mehr, diese Preissteigerung ist die höchste seit fast 30 Jahren. Ein Einzelfahrschein (Zone M/2 Zonen) kostet künftig 3,70 Euro, eine Streifenkarte 16,30 Euro. Für Monatskarten (Zone M/2 Zonen) werden 63,20 Euro fällig. Sollte von Februar 2023 an das 49-Euro-Deutschlandticket kommen, werden die Verkehrsunternehmen im MVV ihre Abo-Kunden informieren. Die können dann entscheiden, ob sich für sie ein Wechsel lohnt oder nicht.

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