Die Polizei hat einen 17-Jährigen wegen versuchten Mordes verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, am Freitag vor einer Woche bei einer größeren Auseinandersetzung vor einem Jugendzentrum in Obersendling eine 58 Jahre alte Frau mit einem spitzen Gegenstand schwer am Kopf verletzt zu haben. Das für Tötungsdelikte zuständige Kommissariat 11 ermittelte den bereits polizeibekannten Schüler als Verdächtigen, die Staatsanwaltschaft sah das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe als gegeben an und erwirkte daraufhin einen Haftbefehl beim Amtsgericht. Am Freitagvormittag nahmen Polizeibeamte den 17-Jährigen fest und durchsuchten seine Wohnräume nach Beweismitteln.
Weil gegen seinen 18 Jahre alten Bruder auch ein Haftbefehl vorlag, wurde dieser ebenfalls festgenommen. Der Ältere, ebenfalls noch Schüler, war bereits im August als Tatverdächtiger in einem Fall der räuberischen Erpressung ermittelt worden von dem für jugendtypische Kriminalität und jugendliche Intensivtäter zuständigen Kommissariat 23. Damals hatte eine Gruppe von Jugendlichen am Ostbahnhof einem 14-Jährigen unter Androhung von Gewalt eine Baseballkappe abgenommen.

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Weil der 18-Jährige danach weiterhin mit Gewaltdelikten aufgefallen ist, erkannte das Gericht eine Wiederholungsgefahr und stellte einen Haftbefehl aus. Der lautet auf räuberische Erpressung, das am schwersten wiegende Delikt. Die beiden staatenlosen Brüder palästinensischer Herkunft sind bereits in der Vergangenheit mit gefährlicher Körperverletzung, Raub und Bedrohung in Erscheinung getreten. Beide sitzen nun in Untersuchungshaft.
Die weiteren Tatbeteiligten sind noch nicht identifiziert, die Polizei sucht deshalb noch weiterhin Zeugen, die den Angriff auf die 56-Jährige beobachtet haben. Hinweise können dem Kommissariat 11 unter Telefon 089/2910-0 mitgeteilt werden.