Der Fassadenbrunnen an der Magdalenenklause im Schlosspark Nymphenburg in München erstrahlt in neuem Glanz. Die Restaurierung habe dank finanzieller Hilfe der Mooseder-Stiftung durchgeführt werden können, teilte die Bayerische Schlösserverwaltung am Dienstag mit. Die Magdalenenklause, eine von vier Parkburgen im Schlosspark Nymphenburg, wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Kurfürst Max Emanuel durch Joseph Effner errichtet.
Das Gebäude mit seiner bewusst ruinenhaft gestalteten Architektur gehört laut Mitteilung zu den eigentümlichen Gartenbauten des späten 17. und 18. Jahrhunderts. In diesen sollte die Idee der Flucht aus dem höfischen Zeremoniell in die Abgeschiedenheit zur religiösen und philosophischen Besinnung, zur Einfachheit und zu stillem Naturgenuss ihren Ausdruck finden. Bemerkenswert früh zeige sich bei der Magdalenenklause, wie romanische, gotische und maurische Bauformen darin in historisierender Weise verwendet werden.
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Die Kapelle im Inneren der Parkburg ist der heiligen Magdalena geweiht, wie es heißt. Sie ist nicht nur Vorbild frommer Buße, sondern auch Schutzpatronin der Augenleidenden. Das Wasser des Brunnens in der Magdalenenklause habe als heilkräftig gegolten, so dass sich schon im 18. Jahrhundert zum Namenstag der Heiligen, dem 22. Juli, eine Wallfahrt zur Klause entwickelte. Heilsuchende konnten sich draußen am Erker über einen gusseisernen Bodenhebel Wasser in das Brunnenbecken pumpen.
Heutzutage führt der Brunnen kein Wasser mehr. Dennoch werde mit dem Magdalenenfest, das heute im nahe gelegenen Münchner Hirschgarten stattfindet, alljährlich an diese Tradition erinnert. Das Wandbecken des Brunnens ist den Angaben zufolge ringsum mit Tuffsteinen verziert und imitiert so eine Art Grotte beziehungsweise natürlichen Felsen. Vor der Restaurierungsmaßnahme fehlten viele der Tuffsteine, auch das eigentliche Brunnenbecken aus Tegernseer Kalkstein habe mehrere Beschädigungen aufgewiesen.