Amore Bar:Feiern bis zum Abriss

Lesezeit: 2 min

Draußen schwarzer Himmel, drinnen blaue Decke: Die neue Amore Bar lockt zahlreiche neugierige Gäste in die Adalbertstraße. (Foto: Sebastian Gabriel)

Die Amore Bar in der Maxvorstadt ist ein neues Provisorium, 2021 macht sie voraussichtlich wieder zu. Neben kreativer Einrichtung gibt es schnörkellose Drinks und Kulturveranstaltungen.

Von Jacqueline Lang

Es gibt in München eine Handvoll Gastronomen, denen eilt ihr Ruf weit voraus. Dazu zählen auch Lissie Kieser und Michael Kern. Gemeinsam waren sie für das Pop-up-Hotel The Lovelace mitverantwortlich, bis Mai noch ist Kieser Inhaberin des veganen Coffeeshops Lost Weekend, Kern betreibt das Pacha - und nun haben sie gemeinsam die neue Amore Bar eröffnet.

Wieder mal handelt es sich dabei um eine Zwischennutzung: Kenner der Münchner Gastroszene erinnern sich vielleicht, dass an selber Stelle, nämlich an der Adalbertstraße 23, lange Zeit das Zest zu Hause war. Schon damals sollte das Gebäude abgerissen werden, doch wegen baulicher Verzögerungen hat sich nun noch einmal ein neues Zeitfenster von zwei Jahren ergeben. Bis zum kompletten Abriss 2021 wollen Kieser und Kern den lange leer stehenden Räumlichkeiten nun wieder Leben einhauchen.

Schwabinger Wassermann
:Ein Lokal für jede Tageszeit

Wer Wert auf leckere Drinks und gutes Essen legt, ist im Schwabinger Wassermann goldrichtig - egal, ob früh am Morgen oder spät am Abend.

Von Sara Maria Behbehani

In der Pop-up Bar sollen regelmäßig Kulturveranstaltungen stattfinden, wie beispielsweise Lesungen, Diskussionsrunden und Ausstellungen. Darüber hinaus soll man die Bar auch für private Feiern mieten können. Von Donnerstag bis Samstag herrscht zudem normaler Barbetrieb. Die Getränkekarte ist schnörkellos: Im Grunde gibt es nur Bier und ein paar Longdrinks: Brick Gin Tonic, Moscow Mule (je 9 Euro) und Chimpanski Perlwein Rosé in der 0,75-Liter-Flasche für 26,50 Euro, Estrella vom Fass (3,50) und Tilmans Helles aus der Flasche (4,50). Viel mehr braucht es für einen guten Abend ja auch nicht. Obwohl sich schon die Frage aufdrängt, warum sich die Betreiber ausgerechnet für das spanische Estrella entschieden haben - es ist zwar trinkbar, aber die regionalen Bier-Alternativen haben doch deutlich mehr Geschmack.

Für jeden einigermaßen routinierten Barkeeper dürfte das Arbeiten in der Amore Bar jedenfalls ein leichtes Spiel sein, denn kompliziert zu Mixen ist keines der Getränke. Viele der Gesichter hinterm Tresen kennt man längst aus anderen Bars. Es kann also durchaus davon ausgegangen werden, dass man es hier mit Profis zu tun hat. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - dauert es eine Weile, bis sich jemand von ihnen dazu herablässt, sich zu den Gästen umzudrehen, oder sie sogar zu bedienen. Weil die Bar aber in München eröffnet hat, beschwert sich trotzdem niemand: Alle freuen sich viel zu sehr darüber, dass es endlich mal wieder eine coole, neue Bar gibt.

Und cool ist die Amore Bar tatsächlich, vor allem optisch: Die Wände sind kobaltblau gestrichen, der Münchner Künstler Gabriel Holzner alias "Created by Gabe" hat sich mit großflächigen Illustrationen verewigt, an den Decken hängen Installationen mit Neonlicht der Wiener Künstlerin Raphaela Riepl, und die Möbel, metallene Hocker und Korbstühle, leuchten alle quietschgelb. Noch ist vieles an dieser Bar - inklusive des ausgefallenen Interieurs - ein bisschen zu neu, aber der Countdown für dieses Münchner Provisorium hat ja auch gerade erst begonnen.

Adresse: Adalbertstraße 23 | 80799 München | amore.bar.munich@gmail.com | Öffungszeiten: Donnerstag bis Samstag 18 bis 3 Uhr

© SZ vom 22.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: